Seit Jahrzehnten werden die Werke von Stephen King nicht nur von einer großen und treuen Leserschaft geschätzt, sondern auch von Filmemachern, die seine Romane, Novellen und Kurzgeschichten adaptieren. Was 1976 mit Brian De Palmas Verfilmung von „Carrie“ begann, nimmt weiterhin seinen Lauf, auch in Form von jüngsten Serien-Projekten wie „The Institute“ (2025) und dem heiß erwarteten „Es“-Prequel „Welcome To Derry“.
Doch obwohl einige der Adaptionen von Kings Werken nachhaltig herausragen und ins kollektive Filmgedächtnis eingehen – man denke nur an „Die Verurteilten“, „Misery“ und „Stand By Me“ –, gibt es eine Vielzahl von Verfilmungen, die schnell vergessen wurden. Einige davon auch zu Unrecht!
In letztere Kategorie dürfte die von HBO produzierte Miniserie „The Outsider“ von 2020 gehören, von der man trotz einigem Kritikerlob inzwischen kaum noch hört. Wer sie noch nicht getan hat, kann „The Outsider“ aktuell im Abo von WOW schauen:
Rätselhafter Mord an einem Jungen: Darum geht’s in "The Outsider"
„The Outsider“ beginnt mit einem grausigen Fund: In Cherokee City im US-Bundesstaat Georgia wurde der elfjährige Frank Peterson ermordet, die schlimm zugerichtete Leiche weist Bissspuren auf. Der örtliche Detektiv Ralph Anderson (Ben Mendelsohn), der kürzlich selbst einen Sohn verloren hat, nimmt die Ermittlungen auf, die ihn zum Lehrer und Baseball-Trainer Terry Maitland (Jason Bateman, übernahm bei den ersten beiden Episoden selbst die Regie) führen.
Terry wird festgenommen, aber kann trotz Ralphs recht eindeutigen Beweisen ein wasserdichtes Alibi aufweisen. Um aus dieser Sackgasse zu kommen, engagiert Terrys Anwalt die hochbegabte Privatdetektivin Holly Gibney (Cynthia Erivo), die sich bei ihren Nachforschungen zur widersprüchlichen Beweislage offen für unorthodoxe, auch paranormale Erklärungen zeigt – sehr zum Verdruss von Ralph...
Viel Lob für den Cast und die atmosphärische Dichte
Einen Wert von ganzen 91 Prozent hat „The Outsider“ nach dem Erscheinen beim Review-Aggregator RottenTomatoes erreicht. Viele Kritiker lobten die von Showrunner Richard Price, der an Serien-Meisterwerken wie „The Wire“ und „The Deuce“ mitgeschrieben hat, geschaffene düstere Atmosphäre und vor allem die Darbietungen von Ben Mendelsohn und Cynthia Erivo.
So machte zum Beispiel Jack Hamilton vom Magazin Slate „großartige Performances, eine betörende und doch behutsame Erzählweise und keinen Mangel an wirklich furchteinflößenden Momenten“ bei der Sichtung aus. Richard Lawson von Vanity Fair hob hervor, dass sich die von Stephen King erdachte Stimmung, der „langsame, beklemmende, kopfschmerzhafte Horror, der wirklich unter die Haut geht“ in dieser Serie sorgsam aufbaue.
„Kings Werk, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben, mit stimmungsvoller Kameraführung, straffen Skripten und einem auf den ersten Blick völligen Genrewechsel für den Meister des Horrors“, sah Valerie Ettenhofer von den Film School Rejects in „The Outsider“.
Keine Fortsetzung
Trotz all des Lobs für „The Outsider“ blieb es bei nur einer Staffel. Mit dieser lässt sich aber die Zeit bis zur nächsten Adaption eines Stephen King-Romans sicher vortrefflich überbrücken. Von der Sichtung folgender Verfilmung würde der Horror-Autor dabei aber ganz bestimmt abraten:
Diese Stephen-King-Adaption war so misslungen, dass der Horror-Meister das Studio verklagte*Bei diesem Link zu WOW handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
