"Das war Mist": Diesen Sci-Fi-Action-Blockbuster bereut Michael Bay zutiefst – obwohl er ein Mega-Erfolg war!
Björn Schneider
Björn Schneider
-Freier Autor
Seit Björn als Kind „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Hook“ gesehen hat, ist er vom Medium Film und seinen (audio-)visuellen Möglichkeiten fasziniert. Am liebsten schaut er Horror, Western, Mystery und Thriller. Musicals und romantische Komödien kosten ihn allerdings Überwindung.

Die bombastischen Actionstreifen von Michael Bay ernten in schöner Regelmäßigkeit schlechte Kritiken. Einen seiner Filme kann Bay selbst überhaupt nicht leiden. Welcher das ist und welche Rolle ein Hollywood-Streik dabei spielte, lest ihr hier.

Woran erkennt man einen Michael-Bay-Film? Ganz klar: An den schnellen Schnitten, der spektakulär-explosiven Krawall-Action und den vielen Spezialeffekten. Tiefgründige Storylines und charakterliche Entwicklungen sucht man meist vergebens. Doch mit seiner Konzentration auf Ästhetik und optische Werte fährt der Filmemacher, Schauspieler und Produzent seit 30 Jahren äußerst erfolgreich. So gelang es ihm schließlich auch, rund um die beliebten 80er-Jahre-Action-Spielfiguren Transformers eine finanziell höchst einträgliche Filmreihe (weltweites Einspielergebnis: über 5 Milliarden US-Dollar) zu kreieren.

2007 erschien der Erstling, der gleich ein durchschlagender Erfolg wurde und sich in die Liste der Top-5-Box-Office-Hits des Jahres einreihte. Danach war klar: Eine schnelle Fortsetzung musste her. Möglicherweise kam diese allerdings ein wenig zu schnell, denn „Transformers – Die Rache“ (2009) erntete ein katastrophales Presseecho. So zählt die US-Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes lediglich 16 Prozent positive Rezensionen. Und auch Bay selbst geht hart ins Gericht mit dem zweiten „Transformers“-Teil.

"Eine beschissene Art, einen Film zu machen"

Für die qualitativen Mängel sieht er sich zuvorderst allerdings nicht selbst verantwortlich. Vielmehr habe, so äußerte sich der Filmemacher 2011 gegenüber dem Empire Magazine, der große Autorenstreik in Hollywood die (Vor-)Produktion vor ungeahnte Probleme gestellt. Wer sich nicht mehr erinnert: 2007 traten die Drehbuchautoren in einen mehrmonatigen Warnstreik. Sie legten die Stifte nieder – und etliche Filmproduktionen gerieten ins Stocken und mit ihnen die Macher unter Druck. Oder beides. So sieht es Bay im Fall von „Transformers 2“.

Transformers 2: Die Rache
Transformers 2: Die Rache
Starttermin 24. Juni 2009 | 2 Std. 31 Min.
Von Michael Bay
Mit Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel
Pressekritiken
1,9
User-Wertung
2,7
Filmstarts
2,5
Auf Paramount+ streamen

„Der Streik […] kam schnell und heftig. Es war einfach schrecklich, einen Film zu machen, für den man innerhalb von drei Wochen eine Geschichte entwickeln musste.“ Und Bay weiter: „Ich hatte nur 14 Seiten mit einer vagen Idee, worum es gehen sollte. Das ist eine beschissene Art, einen Film zu machen.“ Dabei betonte Bay die monatelange Vorbereitung des Films, der unter anderem von der Suche nach einer mysteriösen Energiequelle handelt. Genau hier sieht er ein weiteres Problem des Films.

"In mystische Welt abgedriftet": Darum bereut Bay "Transformers 2"

Denn jene geheimnisvolle Note, die „Transformers 2“ in seinen inhaltlichen Nebenschauplätzen aufbaut, bereut der Action-Spezialist aus heutiger Sicht. „Das eigentliche Problem mit [Transformers 2] ist, dass es in eine mystische Welt abdriftete. Wenn ich zurückblicke, war das Mist.“ Damit geht der Regisseur ziemlich hart ins Gericht mit einem Film, der zwar die oben bereits erwähnten gemischten bis schlechten Kritiken erntete, beim Publikum allerdings auf riesige Resonanz stieß. „Transformers 2“ spielte knapp 130 Millionen Dollar mehr als der Vorgänger ein und zog drei Fortsetzungen nach sich. Hinzu kommen die drei Prequels, die seit 2018 entstanden. Und aktuell plant Bay sogar einen achten Teil der Sci-Fi-Reihe.

Michael Bays letzter Spielfilm liegt mit „Ambulance“ schon drei Jahre zurück. Dafür ist der 60-Jährige als Produzent aktiver denn je und produzierte allein seit 2024 vier Filme, darunter das Horror-Prequel „A Quiet Place: Tag Eins“. Sein neuestes Projekt: die Verfilmung eines echten Sci-Fi-Bestsellers gemeinsam mit „Wicked“-Star Cynthia Erivo. Fans dürfen eine düstere Zukunftsvision mit allerlei Gesellschaftskritik erwarten. Um welchen Film es geht lest ihr hier:

"Wicked"-Star & Michael Bay produzieren Verfilmung von Sci-Fi-Bestseller: Hier erwartet euch eine beklemmende Zukunftsvision
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