Nachdem sich Alex Garland lange Zeit als Drehbuchautor an der Seite von Regisseur Danny Boyle („28 Years Later“, „Sunshine“) verdingte und schließlich auch selbst Science-Fiction-Highlights wie „Ex Machina“ und „Auslöschung“ vom Regiestuhl aus verantwortete, machte der gebürtige Londoner zuletzt mit „Civil War“ von sich reden – einem dystopischen und dennoch greifbar nahen, von politischer Instabilität geprägtem Schreckensszenario.
Fakt und Fiktion verschmelzen hier zu einem unter die Haut gehenden Cocktail, der einem aufgrund seines erbarmungslosen Realismus am Ende aber ganz schön auf den Magen schlägt. Falls euch aber genau das an dem Film gefallen hat, haben wir eine Empfehlung: Etwas mehr als drei Monate nach Kinostart feiert mit „Warfare“ am 1. August 2025 der neue Film von Alex Garland seine Heimkino-Premiere – und damit auch einer der realistischsten Kriegsfilme, die es gibt.
Solltet ihr den Film mit „Fantastic Four: The First Steps“-Star Joseph Quinn, dem aus „Shogun“ bekannten Cosmo Jarvis und Will Poulter, der in „Detroit“ bereits einschlägige Genre-Erfahrung sammeln konnte, also im Kino verpasst haben: Spätestens jetzt lohnt sich das Nachholen. Nicht nur, aber auch dank eines Mannes, dessen Namen ihr vielleicht noch gar nie gehört habt: Ray Mendoza.
Authentisch dank Militär-Expertise
Der ehemalige Soldat nutzt seine persönlichen Erfahrungen bereits seit einigen Jahren, um Filmschaffende in Hollywood in beratender Funktion zu unterstützen. Nach „Act Of Valor“ und „The Outpost“ stand er Garland so bereits bei „Civil War“ zur Seite. Bei „Warfare“ übernahm der Militärexperte nun mehr Verantwortung als je zuvor und fungierte als Co-Regisseur.
Darüber hinaus handelt es sich bei dem im Film gezeigten Einsatz um eine Mission, die Mendoza im Irakkrieg selbst erlebt hat. Dementsprechend war er auch entscheidend am Drehbuch beteiligt, das mit Hilfe von Fotoaufnahmen und Interviews der Beteiligten so authentisch wie nur irgendmöglich gehalten wurde. Das Ergebnis: Ein markerschütternder, ebenso actionreicher wie mitreißender Kriegsfilm, dessen Kameraführung selbst inmitten des Kugelhagels nie zu hektisch wird – und das Publikum gnadenlos mitten ins Geschehen katapultiert.
In der großen Kritikerumfrage von Hollywood-Insider Jordan Ruimy belegte „Warfare“ übrigens eine Top-5-Platzierung im Ranking der bislang besten Filme 2025. In der FILMSTARTS-Kritik gab es gute 3,5 von 5 möglichen Sternen. Unser Autor Lutz Granert fasst in seinem Fazit zusammen:
„Sein Realismus-Konzept zieht das Regie-Duo in seinem saumäßig spannenden Kriegsfilm konsequent durch – so gelingt Alex Garland und Ray Mendoza in ,Warfare‘ eine beeindruckend nüchterne, zuweilen womöglich gar etwas zu detailverliebte Rekonstruktion eines dramatischen Häuserkampfes im Irakkrieg.“
"Warfare": Das ist die Story
Im Jahr 2006 wird ein junges Navy Seal Platoon in den Irak entsandt, um ein Wohnhaus zu besetzen und ein umkämpftes Gebiet zu sichern. Die Mission beginnt planmäßig: Sie bringen die Familie im Haus unter Kontrolle und richten sich strategisch ein, um die Umgebung zu überwachen. Doch die Lage eskaliert jäh, als eine bewaffnete Gruppe das Gebäude angreift. Eine Granate detoniert im Haus, kurz darauf reißt eine Bombe zwei Soldaten zu Boden.
Eingeschlossen und unter ständigem Beschuss kämpfen die jungen Männer ums Überleben. Der Druck der Angreifer wächst unaufhörlich, während die dringend benötigte Verstärkung nur langsam vorankommt. Gefangen in einem Albtraum aus Gewalt und Verzweiflung, versuchen sie, ihre schwer verletzten Kameraden am Leben zu halten – ein Wettlauf gegen die Zeit.
Hier und da wurde Realismus in Kriegsfilm übrigens auch früher schon groß geschrieben. 1964 etwa bei einem Film mit Schauspiellegende Michael Caine:
Einer der realistischsten Kriegsfilme, die je gedreht wurden: Diese Perle mit Michael Caine wird von einem Militärexperten gelobt*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.