Heute Abend streamen: Das geniale Finale einer der besten Horror-Trilogien aller Zeiten
Stefan Geisler
Stefan Geisler
-Redakteur
"Tanz der Teufel 2" und ein manisch-lachender Bruce Campbell haben Stefans Horror-Herz gestohlen. Seitdem kann er nicht mehr ohne: "Der Babadook", "Halloween" und "The Lords of Salem" - Horrorfilme gehören für Stefan einfach zu einem guten Filmabend.

Sam Raimis „Tanz der Teufel“-Trilogie genießt unter Horror-Fans höchstes Ansehen. Dabei bricht Teil 3 „Armee der Finsternis“ mit Genre-Konventionen und fährt einfach einen eigenen Film – und diesen könnt ihr bei Amazon Prime Video streamen.

Die „Tanz der Teufel“-Reihe („Evil Dead“ im Original) ist ein Phänomen. Der erste Teil begann noch als ambitioniertes Studenten-Projekt, das stark vom Willen und den Improvisationskünsten der Beteiligten lebte – und dadurch einen rohen, ungeschliffenen Charme versprüht, der Gore-Hounds bis heute in seinen Bann zieht. Die Fortsetzung – ein quasi Remake des Originals – sieht nicht nur besser aus, sondern weiß auch mehr aus den finanziellen Mitteln zu machen. Zudem verstand es Regisseur Sam Raimi besser, seinen Hauptdarsteller Bruce Campbell gekonnt in Szene zu setzen – und formte hier die B-Movie-Kultfigur Ash, wie wir ihn bis heute kennen und lieben.

Auch wenn „Tanz der Teufel 2“ komödiantische Elemente enthielt und sich stärker auf die Slapstick-Fähigkeiten seines Hauptdarstellers verließ, war der Genre-Reißer in erster Linie noch immer ein blutiges Splatter-Fest. Und so bestand eigentlich kein Zweifel, dass auch der Abschluss der Trilogie in eine ähnliche Kerbe schlagen würde. Doch weit gefehlt: Nicht nur tauscht „Armee der Finsternis“ das gewohnte Hütte-im-Wald-Setting gegen das finstere Mittelalter, sondern verlässt auch die Pfade des Metzel-Horrors. Stattdessen erwartet die Zuschauer*innen ein schwarzhumoriger Fantasy-Trip mit Grusel-Einlagen, in denen Bruce Campbell sein volles komödiantisches Potenzial ausschöpfen darf.

Ihr habt „Armee der Finsternis“ noch nicht gesehen? Dann wird es aber höchste Zeit! Und bei Amazon Prime Video bekommt ihr jetzt die ideale Gelegenheit dazu, denn die vergnügliche Horror-Sause findet ihr im Abo des Streaming-Riesen:

"Armee der Finsternis": Das ist die Handlung

Ash (Bruce Campbell) führt eigentlich ein unspektakuläres Leben als Verkäufer in einem Supermarkt namens S-Mart. Doch sein Leben verändert sich schlagartig, als er zusammen mit seiner Freundin Linda (Bridget Fonda) in einer Waldhütte auf das Necronomicon, das Buch der Toten, stößt. Von Neugierde gepackt, öffnet er es und entfesselt so eine dämonische Macht. Diese bringt Linda um und schleudert Ash mitsamt Auto, Motorsäge und Gewehr in die das finstere Mittelalter.

Und so findet sich Ash plötzlich im 14. Jahrhundert wieder, wo er von Lord Arthur (Marcus Gilbert) gefangengenommen wird, der ihn für einen Verbündeten des feindlichen Grafen Henry dem Roten (Richard Grove) hält. Arthur sieht in Ash und Henry eine Bedrohung, da Untote sein Reich bedrohen. Nur ein weiser alter Mann (Ian Abercrombie) erkennt in Ash den prophezeiten Retter, der die Untoten endgültig besiegen soll. Kann Ash die ihm auferlegte Rolle ausfüllen und tatsächlich zum Retter des Königreichs werden. Jeder, der das Großmaul kennt, dürfte berechtigte Zweifel haben...

Ash ist ein Anti-Held, wie er im Buche steht

Während Bruce Campbell in „Tanz der Teufel“ von 1981 noch den verschüchterten Freund verkörpert, der im Laufe des Films mit zunehmendem Bedrohungsgrad immer mehr über sich hinauswachsen muss, ist Ash in „Tanz der Teufel 2“ schon mehr jener ruppige Antiheld, den die Fans lieben lernten. Doch während er in Teil 2 noch größtenteils mit sich selbst, den Untoten und der verfluchten Waldhütte agieren muss, wird er in „Armee der Finsternis“ tatsächlich gezwungen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten – und offenbart sich als absoluter Volltrottel, der aber genau deshalb so großartig ist.

Ash ist so etwas wie die Antithese zur klassischen Heldenfigur. Er ist ein Chauvinist, Maulheld und Unbelehrbarer, ohne einen Funken Demut im Leib – und wird schon auf dem Filmposter als Giga-Chad dargestellt.

Entspricht nicht ganz der Wirklichkeit: Ash auf dem Poster zu Universal Pictures
Entspricht nicht ganz der Wirklichkeit: Ash auf dem Poster zu "Armee der Finsternis"

Das kompensiert er aber immerhin durch eine Menge markiger Sprüche, die bis heute von Filmfans zitiert werden. Zudem ist es auch nicht so, als würde er mit seinem Verhalten durchkommen. Immer wieder manövriert er sich mit seinem stupiden Vorgehen selbst in Sackgassen, aus denen es letztlich nur einen Ausweg gibt: Mit der Schrotflinte oder der Kettensäge kräftig draufhalten. Und so ballert und schnetzelt sich Ash durch eine düstere Fantasy-Landschaft, die bis heute nichts von ihrem Charme eingebüßt hat.

Sam Raimis radikaler Bruch mit dem eigenen Franchise macht „Armee der Finsternis“ zu einem absoluten Genre-Juwel, das zeigt, dass man nicht ewig starr in alten Bahnen laufen muss, sondern sich Mut zur Veränderung durchaus auszahlen kann. Es ist zu hoffen, dass sich zukünftige „Evil Dead“-Teile wieder eine Scheibe vom Witz und Wahnsinn dieser Fortsetzung abschneiden – und so die Genialität des Duos Campbell und Raimi erneut heraufbeschwören.

Ihr wollt noch mehr Horror im heimischen Wohnzimmer? Dann haben wir hier einen Geheimtipp für euch, über den ihr möglichst wenig im Vorfeld wissen solltet:

Horror-Geheimtipp heute Abend streamen: Je weniger ihr über diesen Film wisst, desto besser

Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren