Mit „Der Schuh des Manitu“ landete Michael „Bully“ Herbig im Jahr 2001 den erfolgreichsten deutschen Kinofilme seit Beginn der offiziellen Zählung im Jahre 1968. Dabei parodierte er nicht nur die Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre, sondern baute auch zahlreiche weitere Anspielungen auf berühmte Filmklassiker ein.
So erinnert etwa der Schoschonenhäuptling „Listiger Lurch“, der ein Kaninchen im Arm hält, an den James-Bond-Bösewicht Ernst Stavro Blofeld, der in mehreren Filmen eine weiße Katze streichelte. Die waghalsige Fahrt in der Lore kennen wir aus dem zweiten „Indiana Jones“-Film und Ranger spielt das berühmte Lied „Moon River“ aus „Frühstück bei Tiffany“ auf seiner Mundharmonika.
Auch in der Fortsetzung „Das Kanu des Manitu“, deren Drehbuch Bully Herbig gemeinsam mit Christian Tramitz und Rick Kavanian schrieb, finden sich wieder zahlreiche augenzwinkernde Verweise auf Kino- und Kulturphänomene. Besonders aufmerksamen Zuschauer*innen sind sicherlich schon einige Anspielungen aufgefallen. Aber habt ihr auch folgendes Easter Egg gesehen?

Achtung Spoiler!
Wie der Titel schon verrät, geht es im Sequel um ein geheimnisvolles Kanu, das Abahachi (Herbig) und Ranger (Tramitz) im Auftrag einer Bande aus einer Grotte bei der „Laufenden Nase“ holen sollen. Unterstützung bekommen sie von Mary (Jasmin Schwiers), Rangers Tochter, die als Einzige Französisch spricht – eine Fähigkeit, die sie dringend benötigen, da die Hinweise in der Höhle ausschließlich in dieser Sprache verfasst sind.
Schließlich erreichen sie das Kanu. Doch als Ranger versehentlich auf einen versteckten Schalter tritt, beginnt der Wasserspiegel in der Grotte zu steigen. Um sich zu retten, greifen die drei zu einem Trick, den Kinofans bereits aus „Fluch der Karibik“ kennen: Sie drehen das Boot um und schaffen sich so eine mit Luft gefüllte Kapsel, mit der sie am Grund des Gewässers entlanglaufen – ganz wie einst Johnny Depp und Orlando Bloom.

Wer in dieser Szene von „Das Kanu des Manitu“ allerdings ganz genau hinsieht, entdeckt ein verstecktes Detail. Am unteren linken Bildrand befindet sich ein Schild mit einer geheimnisvollen französischen Aufschrift: „L’hambre d’ambre“. Übersetzt bedeutet das: „Das Bernsteinzimmer“.
Damit spielt Bully auf eines der größten Rätsel der Kunstgeschichte an. Das Bernsteinzimmer, ursprünglich Anfang des 18. Jahrhunderts für das Schloss Charlottenburg entworfen und später als Geschenk an Zar Peter I. nach Sankt Petersburg gebracht, verschwand während des Zweiten Weltkriegs spurlos.
Deutsche Soldaten hatten es zunächst nach Königsberg gebracht, von wo es vor dem Vorrücken der Roten Armee erneut verpackt und versteckt wurde. Als das Schloss bombardiert und fast vollständig zerstört wurde, verlor sich jede Spur. Bis heute gilt das Bernsteinzimmer als verschollen – und ranken sich Mythen darum, wo es verborgen sein könnte. Zumindest Bully scheint ja nun zu wissen, wo es versteckt liegt. Ob er es uns je verraten wird… vielleicht in einem dritten Teil?
Was er uns allerdings alles im großen FILMSTARTS-Interview zu „Das Kanu des Manitu“ verraten hat, erfahrt ihr hier:
"Dann bin ich schweißgebadet aufgewacht": Das große FILMSTARTS-Interview mit den "Kanu des Manitu"-Stars Michael Bully Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian