"Ihr Ruhm hätte den Film zum Kentern gebracht": "Shaun Of The Dead"-Regisseur Edgar Wright ist bis heute froh über die Absage einer Oscar-Gewinnern
Dobrila Kontic
Dobrila Kontic
-Freie Autorin
Zu Dobrilas Lieblingsfilmen gehört Düster-Melancholisches ("Donnie Darko") bis Dystopisches ("Children of Men"), aber schwarzhumorigen Komödien und Satiren kann sie auch viel abgewinnen.

Bis heute ist die Zombie-Komödie „Shaun of the Dead“ ein Publikumsliebling und Dauergast auf Besten-Listen – doch es hätte anders kommen können, wenn das Studio seinen Willen bei der Besetzung bekommen hätte…

Das Budget war überschaubar und das Schauspielensemble nicht gerade weltbekannt, doch es steckte jede Menge Witz und (Herz-)Blut in diesem Film: 2004 erschien Edgar Wrights Horror-Komödie „Shaun Of The Dead“, die maßgeblich zur Wiederbelebung des Zombie-Genres beitrug.

Das Publikum war begeistert von dem Grusel- und Comedy-Mix und der Story um den ziellosen Endzwanziger Shaun (Simon Pegg) und seinen dahindümpelnden Kumpel Ed (Nick Frost), die als Letzte bemerken, dass London von einer Zombie-Apokalypse heimgesucht wurde. So ist „Shaun Of The Dead“ bis heute nicht nur Dauergast auf Top-Listen zu Komödien, sondern auch Horrorfilmen und landete in der Filmstarts-Liste der besten Zombiefilme aller Zeiten sogar auf Platz 5! Wer ihn noch gar nicht kennt oder sich wieder anschauen will, kann dies aktuell bei Prime Video tun:

Doch wie das Online-Magazin ScreenRant kürzlich aufgriff, hätte es auch alles anders kommen können mit „Shaun of the Dead“: Keine geringere als die britische Star-Schauspielerin Kate Winslet wurde zwischenzeitlich für eine Nebenrolle angefragt – was nach Einschätzung von Edgar Wright alles verändert hätte…

Shaun (Simon Pegg) und seine Ex-Freundin Liz (Kate Ashfield) Universal Pictures
Shaun (Simon Pegg) und seine Ex-Freundin Liz (Kate Ashfield)

Das Studio wollte zugkräftige Star-Power

2021 erschien das Buch „You've Got Red On You: How Shaun Of The Dead Was Brought To Life“ von Clark Collis, in dem er auf Grundlage von diversen Gesprächen mit Wright und Co. die Entstehungsgeschichte zu „Shaun Of The Dead“ schilderte und einige überraschende Details preisgab. Eins davon war, dass die den Film finanzierende Produktionsfirma Studiocanal Wright dazu anhielt, doch bitte zumindest einen bekannten Namen zu casten. Für die Rolle von Shauns Mutter Barbara schlugen sie etwa Helen Mirren vor, die aber ablehnte.

So fiel das nächste Augenmerk auf die Rolle von Shauns Ex-Freundin Liz, für die sich Studiocanal Kate Winslet wünschte, die seit dem immensen Erfolg von „Titanic“ und ihrer Oscar-Nominierung jedem ein Begriff war. Laut Edgar Wright mochte Winslet das Drehbuch sehr, doch ihre Wahl fiel damals auf ein anderes Projekt: Sie wollte in Michel Gondrys surrealer Tragikomödie „Vergiss mein nicht“ die Hauptrolle an der Seite von Jim Carrey übernehmen – wer diesen außergewöhnlichen Liebesfilm kennt, weiß, dass das die richtige Wahl war.

Kate Winslet und Jim Carrey in United International Pictures (UIP)
Kate Winslet und Jim Carrey in "Vergiss mein nicht"

"Es wäre ein Kate-Winslet-Film geworden"

Geärgert hat sich Edgar Wright über Kate Winslets Absage keineswegs, wie er Collis verriet, vielmehr war er nach eigener Aussage erleichtert: „Sie ist so berühmt, dass es, sobald sie mitmacht, automatisch zum neuen Kate-Winslet-Film wird. Sie ist brillant, aber es war offensichtlich, dass ihr Ruhm den Film auf vielleicht nicht gerade nützliche Weise zum Kentern bringen würde.“

Wrights Einschätzung ist mehr als nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass „Shaun of the Dead“ gerade deswegen zum Überraschungshit wurde, weil das Publikum keine konkreten Erwartungen hatte: Es war gerade mal der zweite Spielfilm von Wright und keiner der Darsteller – bis auf vielleicht Bill Nighy – war einem größeren Publikum bekannt.

Schließlich wurde die Rolle von Liz mit Kate Ashfield besetzt und der Rest ist Geschichte: „Shaun of the Dead“ avancierte zum Kult und Simon Pegg und Nick Frost zum gerngesehenen Comedy-Gespann, das auch den weiteren zwei Teilen („Hot Fuzz“ und „The World’s End“) von Edgar Wrights sogenannter Cornetto-Trilogie begeisterte.

Warum „Shaun of the Dead“ trotz seines Erfolgs aber wohl nie eine Fortsetzung erhalten wird, erfahrt ihr hier:

Obwohl es sich die Fans seit Jahren wünschen: Zu einem der besten Zombiefilme aller Zeiten wird es nie eine Fortsetzung geben!

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