Optisch und akustisch grandioser Anime mit etwas verstaubten Dialogen
„Cowboy Bebop“ zählt zu einen der einflussreichsten Animes der späten 90er und frühen 2000er, da sie vor allem international Bekanntheit und Anerkennung erlangte. Der Anime entstand 1998 unter der Regie von Shin’ichirō Watanabe. In Deutschland lief die Serie 2003 auf MTV und schon damals schaute ich ein paar Folgen. Doch nun wollte ich mir die Serie im Ganzen geben, immerhin sind es nur 26 Folgen.
„Cowboy Bebop“ ist eine unterhaltsame Mischung aus Sci-Fi, Noir-Krimi und Western. Man sieht ganz klare Einflüsse durch „Blade Runner“ oder das Noir-Genre mit einer hübschen Prise Sozialkritik. Aber auch andere Filme, wie „Alien“ werden in einigen Folgen explizit zitiert und schon fast parodiert. Doch um was geht es?
2021: Spike Spiegel und Jet Black sind Kopfgeldjäger auf der Bebop und angeln sich die besonders gefährlichen Jungs, damit sie sich finanziell über Wasser halten können. Im Laufe der Zeit bekommen sie dabei Unterstützung von der mysteriösen Faye Valentine, dem Hackermädchen Ed und einem süßen Corgi namens Ein. Die Truppe stürzt sich immer wieder in neue aufregende und bewegende Abenteuer. Doch vor allem Spike plagt eine düstere Vergangenheit…
Der Anime besticht vor allem durch seine lockere Erzählweise, in der fast jede Folge ein in sich geschlossene Handlung bildet. Eine übergeordnete Story gibt es zwar mit Spike und teilweise auch mit Faye, doch die meiste Zeit geht es nur um den oder die aktuelle Verbrecher/in, die das Team jagt. Die Folgen variieren dabei von humorvoll zu sentimental, melancholisch. Auch einige sehr tragische Momente erleben wir, was dem Anime eine besondere Würze verleiht. Die Serie besticht besonders durch ihre dystopisch, futuristische Melancholie mit einigen rührenden Szenen.
Dennoch hat die Serie aufgrund der episodenhaften Erzählweise einige gute und einige schwache Folgen. Zudem sind die Dialoge und Ereignisse nicht selten sehr klischee-beladen. Die Serie scheint genau das auch zu zelebrieren, aber trotzdem war mir der Kitsch an manchen Stellen etwas zu viel.
Dafür besticht „Cowboy Bebop“ aber durch wirklich fantastische und teils atemberaubend schöne Animationen. Besonders die Actionszenen und die Schlachten im Weltraum wurden großartig und eindrucksvoll umgesetzt. Animes aus den 80ern und 90ern haben einfach diesen wundervoll, rauen, aber scharfen Look und „Cowboy Bebop“ ist ein Paradebeispiel dafür!
Auch der jazzige Soundtrack von Yoko Kanno (sie komponierte auhc die Musik zu „The Vision of Escaflowne“ oder „Wolf´s Rain“) macht die Serie zu etwas Besonderem! Nicht nur das großartige, schmissige Intro haut mich jedes Mal um, auch der Rest des Scores besticht durch wundervolle Tracks, darunter auch emotionale Songs, die perfekt zur Atmosphäre des Animes passen.
Fazit: „Cowboy Bebop“ ist in Sachen Handlung und Social Commentary nicht immer gut gealtert, aber die rasante Action, die perfekte Musik und der schicke Noir-Look machen diesen nostalgischen Anime zu einem unterhaltsamen Erlebnis, das sich schnell weggucken lässt!