George Lucas enthüllt seine unverwirklichten "Star Wars"-Pläne: So anders sollte es mit der Sci-Fi-Saga eigentlich weitergehen
Sebastian Groß
Sebastian Groß
-Freier Autor
Manchmal fühlt er sich alt, weil er damals „The Big Lebowski“ oder „Matrix“ zum Kinostart gesehen hat. Andererseits konnte er damals „The Big Lebowski“ und „Matrix“ zum Kinostart sehen. Zum Glück behält er das für sich, außer jemand fragt ihn. Jetzt fragt ihn halt endlich.

George Lucas bereut den Verkauf seines Star Wars-Universums an Disney – und das aus gutem Grund! Er hatte schließlich andere Pläne. Doch welche? Von Darth Maul bis Leia als Anführerin – wir werfen einen Blick darauf!

Jeder von uns hat etwas, das er bereut. Zum Beispiel ein Outfit, mit dem man besser nicht vor die Tür gegangen wäre. Gewiss kennt auch George Lucas dieses Gefühl der Reue, nur geht es bei ihm nicht um Mode, sondern um eine der größten popkulturellen Erfindungen, die das Kino je hervorgebracht hat: Star Wars.

Es ist wirklich kein Geheimnis, dass Lucas den Verkauf seiner Schöpfung an Walt Disney im Jahr 2012 bereut. Zugegeben, mit einem Scheck über 4 Milliarden US-Dollar wurde er mehr als fürstlich entlohnt. Doch was das Mickey-Maus-Imperium seit dem Kauf mit den galaktischen Welten gemacht hat, verursacht bei Lucas keine echte Euphorie.

Dabei war er nach dem Verkauf zunächst als kreativer Berater an Bord. Diese Position legte er jedoch nieder, angeblich, weil ihm die überaus familienfreundliche Ausrichtung der neuen Sternenkrieg-Filme nicht zusagte.

George Lucas hatte andere Pläne als Disney

In einem Interview für das Buch „Star Wars Archives: Eps I-III: 1999-2005 by Paul Duncan“ (via FarOut Magazine) enthüllte Lucas, welche Pläne er für seinen Sternenkrieg gehabt hätte. Diese sahen deutlich anders aus als das, was Disney letztlich realisiert hat.

Ein Projekt, das Lucas im Kopf hatte, war ein Film über die Sith-Lords Darth Maul und Darth Talon. Während Darth Maul durch „Star Wars: Episode I - Eine dunkle Bedrohung“ (1999) große Bekanntheit genießt, ist Darth Talon eher ein Begriff für eingefleischte Fans. Um alle Unwissenden aufzuklären:

Darth Talon ist ein weiblicher Sith-Lord aus der „Star Wars: Legacy“-Comicreihe, die etwa 130 Jahre nach den Ereignissen von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ (1983) spielt. Sie wurde in der dunklen Seite der Macht ausgebildet. Obwohl sie nur in den Comics auftritt, hat sie sich unter anderem durch ihr markantes Design – rote Haut und schwarze Tätowierungen – einen Namen gemacht.

Angeblich arbeitete Lucas sogar mit dem Videospielentwickler Red Fly an einem Spiel (via Game Informer), das jedoch nie umgesetzt wurde. Seine Idee war es, dass Darth Maul und Darth Talon gemeinsam agieren. Als Inspiration nannte er die Krimiserie „Burn Notice“, die zwischen 2007 und 2012 produziert wurde.

Die wahren Herrscher der "Star Wars"-Welt sollten Bakterien sein

Weitere Pläne für sein Star Wars enthüllte Lucas im Gespräch mit „Titanic“-Regisseur James Cameron für dessen Doku-Serie „James Cameron’s Story of Science Fiction“ (2018). Hier erzählte der Schöpfer der Jedi, dass er ausgerechnet einen überaus unbeliebten Ansatz aus „Episode I“ weiterverfolgen wollte:

„[Die nächsten drei Star-Wars-Filme] sollten eine mikrobielle Welt erforschen. Es gibt eine Welt von Wesen, die anders funktionieren als wir. Ich nenne sie die Whills. Und die Whills sind diejenigen, die das Universum tatsächlich kontrollieren. Sie nähren sich von der Macht.“

Im ersten Teil der Prequel-Trilogie erklärte Lucas bereits, dass die Macht im Grunde von Bakterien, den sogenannten Midi-Chlorianern, ausgeht. Das kam bei vielen Fans nicht sonderlich gut an. Es ist anzunehmen, dass nicht wenige froh darüber sind, dass aus dieser Idee nichts wurde.

Mehr Fanliebe hätte vermutlich Lucas’ Idee erhalten, die erzählen sollte, wie Luke den Jedi-Orden wiederaufbaut und dabei von den Überlebenden der Order 66 (der Auslöschung der Jedi) begleitet wird. Ebenfalls spannend waren seine Pläne, Leia dabei zu zeigen, wie sie die Republik nach dem Sturz des Imperiums wiederaufbaut. Lucas beschreibt seine Idee so:

„Die Filme handeln davon, wie Leia – ich meine, wer sonst könnte die Anführerin sein? – versucht, die Republik wieder aufzubauen. Sie haben noch immer die Strukturen der Republik, aber sie müssen diese aus der Kontrolle der Gangster zurückgewinnen. Das war die Hauptgeschichte.“

Lucas vergleicht Disney mit Sklavenhändlern

George Lucas hatte also eine Menge vor. Nicht alle seine Ideen wären bei den Fans auf Begeisterung gestoßen, doch uninteressant waren sie definitiv nicht. Ob wir sie jemals zu sehen bekommen? Abwarten. Disney kocht mittlerweile jedoch klar sein eigenes Süppchen, das Lucas nicht schmeckt. Dies machte er 2015 mit einem deutlichen Statement klar:

„Das waren meine Kinder, all die Star-Wars-Filme… Ich habe sie geliebt, ich habe sie erschaffen, ich war sehr eng mit ihnen verbunden, und ich habe sie an die weißen Sklavenhändler verkauft [...]“

Später hat sich Lucas für seine harte Wortwahl entschuldigt, doch seine Bitterkeit darüber, keinen Einfluss mehr auf seine eigene Schöpfung zu haben, verfolgt ihn sicher nach wie vor. Wir wissen nicht, was George Lucas tut, um sich aufzuheitern. Vielleicht schaut er sich ja zur Aufmunterung seinen Lieblings-Sci-Fi-Film an? Welcher das ist, erfahrt ihr in diesem FILMSTARTS-Artikel:

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