"Heat 2"-Drehbuch ist endlich fertig – aber ist es zu spät? Darum steht das Sequel zum Action-Meisterwerk auf der Kippe!
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Kaum ein Sequel wird so heiß erwartet wie „Heat 2“. Nun hat Michael Mann das Drehbuch vollendet – doch droht das Projekt dennoch zu scheitern? Ist der Filmemacher zu spät und landet mitten hinein in einen Sparkurs bei Warner?

Disney und seine verbundenen Unternehmen

Als 2022 eine Romanfortsetzung zum Kino-Action-Meisterwerk „Heat“ erschien, machte Regisseur Michael Mann schnell klar, dass auch eine Kinoversion von „Heat 2“ folgen soll. Er setzte sich umgehend ans Drehbuch. Doch das brauchte eine Weile. Zwischenzeitlich gab es Updates, dass er noch immer am Schreiben sitze. Erst jetzt liegt die Information vor, auf welche Fans des epischen Actionfilms mit Robert De Niro und Al Pacino so begierig warten: Das Skript zu „Heat 2“ ist fertig!

In einem Interview mit Vulture verriet Mann, dass er das fertige Drehbuch bei Hollywood-Studio Warner eingereicht hat. Dort wird nun über grünes Licht für das Projekt entschieden. Doch leider kommt Manns Skript-Fertigstellung zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt.

Krise bei Warner: Schlechte Nachrichten für "Heat 2"?

Bei Warner steht das die Filmsparte anführende Duo Michael De Luca und Pamela Abdy aktuell heftig in der Kritik. Die bei Filmschaffenden geschätzten Studiobosse müssen angeblich sogar um ihren Job bangen. Laut dem Nachrichtenmagazin Bloomberg habe Warner-CEO David Zaslav bereits Gespräche mit potenziellen Nachfolgekandidat*innen geführt.

De Luca und Abdy wird zum einen eine Reihe kostspieliger Flops zur Last gelegt. Von „Joker 2“ über „Mickey 17“ bis hin zuletzt zu „The Alto Knights“ sorgten einige Titel für größere Verluste. Wie groß die Verantwortung des Duos tatsächlich ist, bleibt umstritten. „Joker 2“ und „Mickey 17“ wurden mit im Nachhinein absurd hohen Budgets bereits bewilligt, bevor sie ihren Job antraten. Und „The Alto Knights“ wurde von ihrem Boss Zaslav trotz angeblicher Bedenken seiner erfahreneren Hollywood-Führungskräfte durchgesetzt.

The Alto Knights
The Alto Knights
Starttermin 20. März 2025 | 2 Std. 00 Min.
Von Barry Levinson
Mit Robert De Niro, Debra Messing, Cosmo Jarvis
User-Wertung
3,3
Filmstarts
4,0

Doch in Hollywood-Studios kommt es regelmäßig vor, dass diejenigen gefeiert oder verteufelt werden, die zum Zeitpunkt des Kinostarts eines Hits oder Flops an der Studiospitze stehen – egal ob sie das Projekt vielleicht nur geerbt haben. Zudem haben De Luca und Abdy allerdings auch ein Problem mit den Projekten, die sie wirklich von Anfang an verantworten:

Stehen Warner 2025 weitere teure Flops ins Haus?

Maggie Gyllenhaal wurde von ihnen für ihr kommendes „Frankensteins Braut“-Remake „The Bride!“ angeblich zwischen 80 und 100 Millionen US-Dollar bewilligt. Erste Testvorführungen sollen enttäuschend verlaufen sein. Der Film sei zu künstlerisch und experimentell, zu wenig Horror und werde kein breites Publikum ansprechen, unken einige Insider, die Material gesehen haben.

Dass Paul Thomas Anderson für „One Battle After Another“ angeblich mindestens 130 Millionen Dollar ausgeben durfte, wird von vielen als Wahnsinn bezeichnet. Denn auch wenn Leonardo DiCaprio hier die Titelrolle spielt, gibt es Raum zur Skepsis, wie eine solche Summe wieder eingespielt werden soll. Bislang hat schließlich noch kein Film des gefeierten Regisseurs weltweit nur annähernd 100 Millionen Dollar eingespielt. Und der erste Trailer lässt einige zwar hoffen, dass „One Battle After Another“ ein echtes Highlight wird, macht aber auch deutlich, dass es schwer wird, dieses Werk einem breiten Mainstream-Publikum schmackhaft zu machen:

DAS Film-Highlight 2025? Leonardo DiCaprio im ersten Trailer zum heiß erwarteten "One Battle After Another"

De Luca und Abdy haben bislang die Politik verteidigt, aufregenden Filmemacher*innen auch etwas mehr Geld zu geben, um so aufregende neue Filme zu schaffen. Doch selbst wenn sie ihren Job behalten dürfen, wird der Druck auf sie wachsen, genauer bei den Kosten hinzuschauen. Und wenn sie abgesetzt werden, dürften mögliche Nachfolger*innen ohnehin einen entsprechenden Auftrag mit auf den Weg bekommen. Das verheißt nichts Gutes für „Heat 2“.

"Heat 2": Will Michael Mann 150 Millionen Dollar Budget?

Schließlich kursieren schon länger Gerüchte, dass Michael Mann für seine Vision Kosten von 150 Millionen Dollar veranschlagt habe und diese Warner bereits zu hoch gewesen seien. Es ist nur Spekulation, aber ein Grund für die lange Arbeit am Drehbuch könnte auch sein, dass Mann versucht hat, das Skript kostengünstiger zu gestalten. Doch wie weit ist das möglich, ohne seine Ideen aufzugeben? In der derzeitigen Situation könnte Warner selbst bei einem Budget von 100 Millionen Dollar Bauchschmerzen haben, grünes Licht zu erteilen.

Womöglich kommt Michael Mann mit „Heat 2“ also ein wenig zu spät. Vor einem Jahr und vor all den Flops der jüngeren Geschichte wäre man bei Warner womöglich großzügiger gewesen, als es nun der Fall ist. Die Zukunft wird zeigen, ob Warner trotzdem das Risiko eingehen will. Fans des ersten Teils dürften die Daumen drücken. Auch wir bleiben optimistisch und verraten euch daher zum Abschluss des Artikels noch, worum es in „Heat 2“ gehen soll.

Das ist die Story von "Heat 2"

„Heat 2“ soll gleichzeitig Prequel wie Sequel zum auf Disney+ verfügbaren Original sein. Ein Teil der Geschichte spielt so im Jahr 1988 und damit acht Jahre vor dem ersten Film. Der Rest ist im Jahr 2000 und damit einige Jahre nach dem Vorgänger angesiedelt.

In der Rückblenden-Geschichte sehen wir, wie Neil McCauley (im Original: Robert De Niro) mit seiner Bande um Chris Shiherlis (Val Kilmer im ersten Film) einen Coup plant. Schon hier auf ihren Fersen: Vincent Hanna (Al Pacino in „Heat“). Die zweite Handlungsebene zeigt uns, dass Shiherlis nach den Ereignissen von „Heat“ die Flucht gelungen ist. Nun ist er in Südamerika untergetaucht und macht dort Karriere in einem Gangstersyndikat. Doch Vincent Hanna ist weiter fest entschlossen, das letzte Mitglied der Bande zu schnappen, die er so lange gejagt hat.

Seit Langem kursiert das Gerücht, dass Adam Driver in die Fußstapfen von De Niro tritt und Neil McCauley verkörpern wird. Zudem sollen auch Austin Butler und Ana de Armas eingeplant sein. Der „Elvis“-Star würde dann auf Val Kilmer folgen und als Chris Shiherlis im Zentrum eines großen Teils der Geschichte stehen. Al Pacino könnte derweil – mit teurer De-Aging-Technik – in seine alte Rolle aus dem Original schlüpfen.

Michael Mann peilt laut früheren Aussagen eine Laufzeit von drei Stunden an und will angeblich auf drei verschiedenen Kontinenten drehen. Warum das Original einer der besten Filme aller Zeiten ist, erklären wir euch im folgenden Video, welches 2015 anlässlich unserer großen Reihe der 100 besten Filme aller Zeiten entstanden ist:

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