War dieser Sci-Fi-Actioner Netflix zu heftig? Ein Holy Fight Club im Trailer zu "Absolute Dominion"
Björn Becher
Björn Becher
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Begonnen mit den Stunts von Buster Keaton über die Akrobatik bei Jackie Chan hin zur Brachialgewalt in „The Raid“: Björn Becher liebt Actionfilme.

Die deutsch-palästinensische Regisseurin Lexi Alexander hinterließ schon mit einigen kompromisslosen Werken mächtig Eindruck. Lange war wenig von ihr zu hören. Nun erscheint mit „Absolute Dominion“ endlich ihr neuer Actionfilm. Hier ist der Trailer:

Satte 15 Jahre ist es her, dass Lexi Alexander mit dem eher wenig beachteten „Lifted“ einen Spielfilm herausbrachte. Nach vielen Einzelarbeiten für die unterschiedlichsten TV-Serien steht nun endlich ein neues Werk von ihr in den Startlöchern: In den USA wird „Absolute Dominion“ in einer Woche, am 9. Mai 2025, in die Kinos kommen, und parallel zudem digital veröffentlicht werden. Einen deutschen Starttermin gibt es bislang noch nicht.

Der Film, den Martial-Arts-Fans sehnsüchtig erwarten, hat dabei einen langen Weg zur Veröffentlichung hinter sich. Denn eigentlich wurde er für Netflix produziert und sollte exklusiv auf dem Streamingdienst erscheinen. Dieser gab den Sci-Fi-Actionfilm aber plötzlich auf, sodass sich Alexander auf eine lange Suche nach neuen Partnern machen musste. Warum Netflix „Absolute Dominion“ nicht mehr veröffentlichen wollte, ist unbekannt. Spekuliert wurde lange, dass der Film dem Streamingdienst vielleicht zu heftig war.

"Absolute Dominion" mit einem "Mortal Kombat" über Religion: Zu heikel für Netflix?

Schließlich ist Alexander für ihre kompromisslosen Filme bekannt. Nachdem die vorher als Stuntfrau tätige ehemalige Kickbox-Weltmeisterin mit dem 2003 oscarnominierten Kurzfilm „Johnny Flynton“ erstmals für größeres Aufsehen sorgte, folgten schließlich zwei ziemliche Kracher. „Hooligans“ mit Elijah Wood und Charlie Hunnam gilt als Kultfilm der Szene. Und „Punisher: War Zone“ ist wohl ohne Frage die brutalste Adaption eines Marvel-Comics. In Deutschland wurde der konsequente Racher-Actioner mit dem mittlerweile verstorbenen Ray Stevenson sogar zuerst nur in einer geschnittenen Fassung veröffentlicht – und selbst diese bekam eine FSK-18-Freigabe. Die ungekürzte Version stand lange auf dem Index.

Der Trailer macht aber nicht den Eindruck, dass „Absolute Dominion“ irgendwie zu brutal für Netflix war (zumal ein aktueller Hit wie „Havoc“ zeigt, dass hier auch viel möglich ist). Womöglich bezieht sich das „zu heftig“ aber auf den Inhalt. Der könnte nämlich ziemlich heikel und damit kontrovers sowie brisant sein.

Absolute Dominion
Absolute Dominion
Von Lexi Alexander
Mit Mia (II), Alex Winter, Patton Oswalt

„Absolute Dominion“ spielt im Jahr 2063. Die Welt steht vor einer Katastrophe. Fanatiker und Extremisten, die ihre Religion für die einzig wahre halten, führen einen globalen heiligen Krieg, der schon ganze Städte in Schutt und Asche gelegt und Länder im Namen spiritueller Überlegenheit zerschlagen hat. Als letzten Ausweg aus dem Dilemma hat sich die Welt darauf geeinigt, dass eine radikale neue Form der Diplomatie diesen Kreislauf aus Zerstörung und Sterben beenden soll.

Ein gnadenloses Martial-Arts-Turnier gibt den Glaubensgruppen der Welt die Chance, ihre besten Kämpfer ins Rennen zu schicken. Wer diesen Holy Fight Club gewinnt, wurde offensichtlich vom einzigen wahren Gott zum Sieg getragen. Dessen Glaube soll die Menschheit anschließend regieren und den Frieden für die Zukunft wiederherstellen. Doch als Sagan Bruno (Désiré Mia) vom Institut für Menschlichkeit und Wissenschaft beim Qualifikationsturnier auftaucht, sind alle Fanatiker in heller Aufruhr. Was passiert, wenn ein faktengläubiger Atheist gewinnt? Das muss mit allen Mitteln verhindert werden...

Ein "Mortal Kombat" der Weltreligionen

Wie genau „Absolute Dominion“ mit dem Thema umgeht, wissen wir natürlich noch nicht. Doch der Trailer deutet zumindest an, dass – auch durchaus plakativ – die Gläubigen alle eher verblendet sind und auf der falschen Seite stehen. Am Ende dürfte sich wahrscheinlich zeigen, dass jeder Glaube schädlich und böse ist, Fakten und Wissenschaft der Vorzug zu geben ist. Womöglich hatte Netflix da Angst, mit so einer wilden Mischung aus „Mortal Kombat“, „Der Name der Rose“ und Sci-Fi-Apokalypse ein paar Debatten zu entfachen, die man lieber nicht führen will. Doch das sind nur Spekulationen.

Was wir dagegen wissen. Neben dem übrigens auch aus Deutschland stammenden und bislang schon als Model sehr erfolgreichen Désiré Mia in der Hauprolle standen für „Absolute Dominion“ auch zwei Kult-Schauspieler vor der Kamera. Im Trailer dürftet ihr „King Of Queens“-Fanliebling Patton Oswalt genauso erkannt haben wie „Bill & Ted“-Star Alex Winter.

Übrigens sorgt ein Actionfilm aus Deutschland gerade auf Netflix für mächtig Furore. Mehr dazu gibt es im folgenden Artikel:

In 69 (!) Ländern auf Platz 1 bei Netflix: Action-Kracher aus Deutschland (!) begeistert weltweit

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