
Wer sich die letzten Einträge in die Filmografie von Bruce Willis ohne jedes Hintergrundwissen ansieht, könnte sich über die große Produktivität des heute 70-Jährigen wundern – schließlich werden allein für das Jahr 2022 elf (!) Filme aufgelistet. Fans wissen aber natürlich, welcher traurige Grund tatsächlich dahintersteckt: Willis musste seine Karriere vor drei Jahren aufgrund einer seltenen Form von Frühdemenz an den Nagel hängen – und absolvierte bis dahin noch so viele Zweiminutenauftritte wie irgendwie möglich in günstig produzierten B- und C-Movies, die sich so mit seinem Namen schmücken konnten. Auf diese Weise wollte er noch etwas Geld für seine Familie sammeln.
Vor seinem verfrühten Schauspiel-Aus konnte Willis eine extrem vielfältige Vita vorweisen. Denn natürlich hat er sich seinen Ruf als Actionstar allein schon mit dem „Stirb langsam“-Franchise und Krachern wie „Last Boy Scout“ redlich verdient. Doch bereits nach seinem Durchbruch als John McClane entschied er sich bewusst dagegen, mit weiteren Ein-Mann-Armee-Rollen auf Nummer sicher zu gehen…
…und lieh stattdessen einem sprechenden Baby seine Stimme („Kuck' mal, wer da spricht“), wirkte an einem Veteranen-Drama mit („Zurück aus der Hölle“), einer Börsen-Satire („Fegefeuer der Eitelkeiten“), einem Thriller („Tödliche Gedanken“) und einer musikalischen Gauner-Komödie („Hudson Hawk – Der Meisterdieb“). Später stand er bei Kult-Regisseuren wie Quentin Tarantino („Pulp Fiction“), Terry Gilliam („12 Monkeys“) oder Wes Anderson („Moonrise Kingdom“) vor der Kamera – und seinen größten kommerziellen Erfolg feierte er mit psychologischem Geister-Horror: „The Sixth Sense“!
Für diese Klassiker hätte Bruce Willis gerne vor der Kamera gestanden
Allein schon in Anbetracht seiner enormen Bandbreite und der großen Dichte an Hits gab es für Willis in seiner aktiven Zeit sicher nicht allzu viel zu bereuen. Doch wie jeder andere Hollywood-Star konnte auch der „Unbreakable“-Darsteller eine Reihe von Titeln nennen, in denen er gerne mitgespielt hätte. Im Interview mit Ain't It Cool News danach gefragt, von welchen Filmen er gerne ein Teil gewesen wäre, sprudelte es förmlich aus Willis heraus:
„‚Spartacus‘ ist ein guter Kandidat“, so der gebürtige Idar-Obersteiner. „Jeder Hitchcock-Film – außer vielleicht ‚Cocktail für eine Leiche‘. Dann ‚Der Exorzist‘. Jeder Steve-McQueen-Film. Ich hätte gerne mit [Humphrey] Bogart gearbeitet, besonders in ‚Die Spur des Falken‘ oder ‚Tote schlafen fest‘. Ich wäre gerne in ‚Der schwarze Falke‘ dabei gewesen. Der ‚Star Wars‘-Reihe. Diese Liste ließe sich ewig fortführen – und das sind nur ein paar Beispiele.“
Vom Historien-Epos über Suspense-Thriller bis hin zu Okkult-Horror, Film Noir, Western und Weltraum-Blockbuster – auch bei seinen Wunschrollen zeigte sich Willis vielfältig interessiert. Wirklich nachgetrauert haben dürfte er aber kaum einem dieser Filme, schließlich startete er seine Laufbahn erst im Jahr 1980 – und ein Großteil der genannten Werke ist deutlich früher entstanden.
Das gilt allerdings nicht für einen 90er-Jahre-Hit, den Willis abgelehnt hat – was er später öffentlich bedauerte. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Ich war ein Schwachkopf": Bruce Willis bereut, dass er einen der erfolgreichsten Filme der 90er Jahre abgelehnt hat