Der Kampf zu Luft am Ende von „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ ist ein echtes Highlight und war daher von Anfang an auch stark im Zentrum der Marketing-Kampagne zum Kinostart. Wir wollen hier aber gar nicht so sehr auf den Inhalt dieser Sequenz eingehen und auch nicht darüber reden, warum sie so spektakulär ist. Also keine Sorge: Wir spoilern hier keine Storydetails, falls ihr den Film noch nicht sehen konntet.
Hier soll es viel mehr um die interessante Sicherheitsphilosophie hinter dem vorerst letzten „Mission: Impossible“-Teil gehen. Gegenüber Deadline erklärte Regisseur Christopher McQuarrie nämlich, dass diesmal sehr spezielle Sicherheitsprotokolle existierten.
Drei Enten und die Flugzeuge bleiben auf dem Boden
Die Luftsequenz sei die erste Actionszene gewesen, die man für den finalen Film gedreht hat. Immer wieder ging es dafür hoch in die Luft, um Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln und von verschiedenen Situationen zu machen. „Vor jedem Flug gab es Sicherheitsbesprechungen, die extrem gründlich und vorsichtig durchgeführt wurden. Wir sind alles viele Male mit allen Piloten durchgegangen. Und am Ende jeder Sicherheitsbesprechung sagte unser Sicherheitsbeauftragter: ‚Hat jemand Enten?‘“, erinnert sich McQuarrie an die Dreharbeiten zurück.
Da stellt sich natürlich sofort die Frage: Was soll das mit den Enten? Auch McQuarrie wunderte sich darüber und liefert die Erklärung gleich mit: „Eine ‚Ente‘ war alles, was einem im Leben Stress oder Angst bereitet oder einen ablenkt. Es spielte keine Rolle, ob es etwas mit dem Film zu tun hatte oder nicht – wenn bei einer Sicherheitsbesprechung drei Enten gemeldet wurden, wurde nicht geflogen.“ Das zeigt, wie ernst McQuarrie und sein Team die Sicherheit nahmen – selbst kleinste Ablenkungen wurden als Risiko gewertet.
"Es ist nicht der Löwe, der dich frisst!"
Doch warum wählte man dafür den Begriff „Enten“? Auch das fragte sich McQuarrie, sodass er beim Sicherheitsbeauftragten nachhakte – und der teilte ihm mit: „Es ist nicht der Löwe, der dich frisst – es sind die tausend Enten, die dich zu Tode picken.“
Für McQuarrie ist das eine wichtige Philosophie, die nicht nur für Sicherheit, sondern fürs Filmemachen allgemein gilt. Wenn es zu einem Fehler oder zu einem Unfall kommt, dann passiert das laut dem Regisseur meist nicht wegen eines einzelnen Faktors. Vielmehr ist es meistens so, dass mehrere Menschen durch Dinge abgelenkt sind. Es gebe immer „eine Kette von Faktoren, eine Serie von Ablenkungen“.

Für McQuarrie war damit laut eigener Aussage klar, dass er die Regel noch strenger auslegen muss: „Ich darf überhaupt keine Enten haben. Ich durfte keine Angst vor der Zeit haben. Ich durfte mich nicht vom üblichen Produktionsdruck einschüchtern lassen. Ich musste so offen sein, wie ein Mensch nur sein kann, damit ich sicher war, nichts zu übersehen.“
Deswegen hat „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ auch deutlich länger gedauert, als es ursprünglich geplant war (und kostete wohl auch einiges mehr). Der Nachteil ist, dass der Film nun verdammt ist, an den Kinokassen richtig viel Geld einzuspielen und wohl sogar der erfolgreichste Film der Reihe werden muss, nur um als profitabel zu gelten
Wie es dazu kam, dass Hauptdarsteller Tom Cruise mit dem allerersten Teil der Action-Saga überhaupt erst zum Star wurde, der seine Stunts selbst macht, verraten wir euch derweil im folgenden Artikel:
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