Jede Familie hat so jemanden. Ein Mitglied, das zwar dazugehört, aber nicht unbedingt bei jeder Feier mit am Tisch sitzen muss. Auch die „Fast & Furious“-Reihe kennt ein solches Geschöpf – allerdings nicht in Gestalt von Tante Kerstin oder Onkel Rainer, sondern in Form ihres oft belächelten zweiten Teils: „2 Fast 2 Furious“, der 2003 in die Kinos raste.
Dass das erste Sequel bis heute einen zwiespältigen Ruf genießt (nur 37% bei Rotten Tomatoes), liegt vor allem daran, dass von der ursprünglichen Besetzung lediglich Paul Walker („Joyride – Spritztour“) als Brian O’Conner zurückkehrte. Vin Diesel („Bloodshot“) lehnte eine Beteiligung ab – angeblich, weil ihm das Drehbuch zu wenig Substanz bot. Er habe sich eine stärkere Charakterfokussierung gewünscht. Ob das angesichts späterer Entwicklungen im Franchise prophetisch oder unfreiwillig komisch wirkt, darf jeder für sich entscheiden. Hier gehen wir genauer auf das Thema ein:
"Lasst es bitte": Aus diesem Grund spielte Vin Diesel nicht in "Fast & Furious 2" mitStatt der bewährten Dynamik zwischen Cop und Outlaw – also Brian und Dominic – rückt nun eine neue Männerfreundschaft ins Zentrum: Brian und sein früherer Weggefährte Roman Pearce, gespielt von Tyrese Gibson („Morbius“). Roman fungiert dabei gewissermaßen als Ersatz für Dom, erreicht dessen Charisma jedoch nicht. Dennoch entwickelte sich Gibson über die Jahre zu einem festen Bestandteil der PS-Familie – denn wie wir alle wissen: Familie steht im Mittelpunkt des „Fast & Furious“-Universums.
In "2 Fast 2 Furious" gibt es eine unsichtbare Handbremse – und sie funktioniert!
Untrennbar mit der Reihe verbunden sind neben dem familiären Pathos natürlich auch die rasanten Actionszenen – und die mitunter köstlichen Filmfehler. Schon der erste Teil lieferte einige unfreiwillig komische Patzer, doch „2 Fast 2 Furious“ setzt in Sachen Anschlussfehler, unlogischer Schnitte und physikalisch fragwürdiger Stunts noch einmal eine Schippe drauf.
Ein besonders absurder Moment hat sich über die Jahre zum heimlichen Kult entwickelt: In einer Szene greift Paul Walker entschlossen zur Handbremse – allerdings nicht zur realen, sondern daneben, ins Leere. Als hätte ihm am Set niemand erklärt, wo sich der Hebel tatsächlich befindet. Das Ergebnis: ein unfreiwillig komischer Griff ins Nichts, der bis heute für Schmunzeln sorgt. Hier könnt ihr euch die Szene selbst anschauen. Die unsichtbare Handbremse, die das Auto tatsächlich abbremsen lässt, kommt im Video bei 2 Minuten und 13 Sekunden vor.
Regie führte der 2019 verstorbene John Singleton, der mit „Boyz N The Hood“ einst ein gefeiertes Regiedebüt hinlegte. Doch mit „2 Fast 2 Furious“ blieb ihm der große Wurf verwehrt – das Sequel gilt bis heute als eines der schwächeren Glieder der „Fast“-Kette. Und doch: Wer schnelle Autos, quietschende Reifen und Hochglanz-Action liebt, kommt auch hier auf seine Kosten.
Es geht um einen Neuanfang
Die Handlung ist schnell umrissen: Der suspendierte Polizist Brian O’Conner schlägt sich in Miami als illegaler Straßenrennfahrer durch. Als das FBI ihn für eine Undercover-Mission gegen einen Drogenbaron rekrutiert, willigt er ein – unter der Bedingung, mit seinem alten Freund Roman zusammenzuarbeiten. Gemeinsam sollen sie Geldtransporte infiltrieren und Beweise liefern – im Gegenzug winkt ein sauberer Neuanfang.
In absehbarer Zukunft steht dann auch das große Finale der Reihe an – und wird sicherlich nicht an halsbrecherischer Action sparen. Vielleicht aber erwartet uns darin auch wieder der ein oder andere herrlich skurrile Filmfehler. Und nur der Fairness halber: Selbst Oscar-prämierte Werke bleiben davon nicht verschont. So hat sich selbst in „Oppenheimer“ von Christopher Nolan ein Patzer eingeschlichen.