Hugh Jackman hat im Laufe seiner Karriere ohne Zweifel Großes geleistet. Weltweit bekannt wurde er als Wolverine – eine Rolle, die er über 25 Jahre hinweg in zehn Filmen verkörperte. Doch seine Vielseitigkeit geht weit über die X-Men hinaus: In dem Heist-Thriller „Password: Swordfish“ spielte er an der Seite von John Travolta, im Musical-Biopic „The Greatest Showman“ begeisterte er nicht nur schauspielerisch, sondern auch gesanglich – der Soundtrack des Films brach weltweit Rekorde. Für seine Leistung im Musical-Drama „Les Misérables“ erhielt Jackman 2013 einen Golden Globe und wurde sogar für einen Oscar nominiert.
Doch auch ein Star wie Hugh Jackman ist nicht vor Fehltritten gefeit. Ein besonders kurioses Kapitel in seiner Filmografie ist ohne Zweifel „Movie 43“ – eine Anthologie-Komödie, bei der das Konzept auf dem Papier zunächst gar nicht so schlecht klingt:
Eine Sammlung von Sketchen, inszeniert von namhaften Regisseur*innen wie den Farrelly-Brüdern („Dumm und Dümmer“), Bob Odenkirk („Breaking Bad“), Elizabeth Banks („Pitch Perfect“) oder James Gunn („Superman“), besetzt mit einem Staraufgebot sondergleichen: Emma Stone („La La Land“), Richard Gere („Pretty Woman“), Uma Thurman („Kill Bill“), Kate Winslet („Titanic“), Halle Berry („Monster’s Ball“), Gerard Butler („Olympus Has Fallen“), Chris Pratt („Guardians Of The Galaxy“), Jason Sudeikis („Ted Lasso“), Jeremy Allen White („The Bear“) – und eben Hugh Jackman.
Ein Date mit Kate Winslet
Jackman war im Segment „The Catch“ zu sehen, das von Peter Farrelly inszeniert wurde. Darin trifft seine Figur Davis beim Blind Date auf die alleinstehende Geschäftsfrau Beth, gespielt von Kate Winslet. Was folgt, ist eine absurde Szene: Beim Abendessen nimmt Davis seinen Schal ab – und Beth entdeckt entsetzt, dass ihm ein Paar Hoden am Hals hängt. Noch absurder wird es, als niemand außer ihr auf diese groteske Anomalie zu reagieren scheint. Als Davis sie schließlich küssen will, baumeln seine Halshoden direkt vor Beths Gesicht – der Abend endet im Chaos.
Wer sich die Schande nochmal in Bewegtbild anschauen möchte, kann das hier tun:
Bei Rotten Tomatoes hat der Film gerade einmal einen Score von 5% (!). Kaum verwunderlich, dass Hugh Jackman im Nachhinein seine Beteiligung an „Movie 43“ bereute. In einem Interview mit Yahoo gab er ehrlich zu, dass er gerne in der Zeit zurückreisen und sein jüngeres Ich davor warnen würde, in diesem Film mitzuwirken:
„Wenn man Ihnen vorschlägt, sich Hoden um den Hals zu hängen und Teil dieses urkomischen Ensembles aus einigen der lustigsten Filme aller Zeiten zu sein, sollten Sie das nicht glauben“, so Jackman. „Man kann die Hoden nehmen – auf Partys bringt das Leute zum Lachen –, aber auf den Film kann man verzichten.“

Doch wie konnte es überhaupt passieren, dass so viele Hollywood-Stars bei einem derart bizarren Film mitmachten? Die Antwort lieferte Produzent Charles B. Wessler („Verrückt nach Mary“) in einem Interview mit dem Hollywood Reporter. Laut Wessler funktionierte das Casting wie ein Dominoeffekt: Sobald ein großer Name zusagte, folgten weitere. Jackman und Winslet waren die Ersten, die ihre Szene drehten – dieses Material wurde dann als „Visitenkarte“ verwendet, um andere Stars zu gewinnen.
Wessler sagte dazu: „Die Wahrheit ist, dass ich viele Freunde hatte, die in diesem Film mitspielen. Und wenn sie nicht Ja gesagt hätten, wäre der Film nicht gedreht worden.“ Einige der Schauspieler*innen wollten später offenbar wieder aus dem Projekt aussteigen, waren jedoch bereits vertraglich gebunden. Einer allerdings ließ sich von Anfang an nicht für das Projekt gewinnen – George Clooney. Mehr zu seiner Absage lest ihr im folgenden Artikel:
"Hau ab!": Halb Hollywood war in einem Film zu sehen, den alle hassen – nur George Clooney weigerte sich standhaft