
Wer Filme und Serien nicht nur auf Deutsch, sondern manchmal (oder sogar immer) auf Englisch schaut, wird es vielleicht schon einmal bemerkt haben: In den meisten Filmen und auch Serien mit einem historischen Setting sprechen die Figuren Englisch mit britischem Akzent – egal, ob die Filme im alten Griechenland („300“), in der römischen Antike („Gladiator“) oder im Frankreich des 19. Jahrhunderts („Les Misérables) spielt. Doch bei Christopher Nolans kommendem Mythologie-Epos „The Odyssey“ wird das nicht der Fall sein – und das sorgt bereits jetzt für Aufregung und Diskussionen.
Denn aktuell läuft vor „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ im Kino der erste Teaser-Trailer zu „The Odyssey“ – und in dem ist gut zu hören, dass Stars wie Jon Bernthal („The Punisher“), Tom Holland („Spider-Man“-Reihe) und John Leguizamo („John Wick 2“) in ihren Rollen amerikanisches Englisch sprechen. Und obwohl der Trailer noch nicht offiziell online veröffentlicht wurde, ist er natürlich trotzdem ins Internet geleakt – wo nun aufgeregt darüber debattiert wird, ob das die richtige Entscheidung war.

Eins vorweg: Es ist natürlich nicht „realistischer“ Figuren in einem Historienfilm mit britischem Akzent sprechen zu lassen als mit einem amerikanischen. Schließlich haben diese Figuren damals überhaupt kein Englisch gesprochen. Es handelt sich dabei eher um eine Art filmische Konvention, die sich über die Jahre entwickelt hat, eine simple und einfache Methode, um dem Publikum zu signalisieren, dass der Film oder die Serie in der Vergangenheit spielt.
Neben den Kommentaren von Leuten, die sich über diese Entscheidung wundern oder ärgern, gibt es daher auch viele Stimmen, die Verständnis dafür aufbringen oder die Entscheidung sogar loben. Dabei gibt es vor allem zwei große Erklärungsansätze:
Kann Matt Damon keinen britischen Akzent?
Die erste und unserer Meinung nach auch naheliegendste Erklärung: Christopher Nolan möchte womöglich, dass die Figuren in „The Odyssey“ alle denselben Akzent haben. Und weil sein (amerikanischer) Hauptdarsteller Matt Damon oder auch der eingangs erwähnte Jon Bernthal nicht gerade dafür bekannt sind, besonders gut britisches Englisch zu sprechen, ist es einfacher, die Briten im Cast amerikanisches Englisch sprechen zu lassen.
Schließlich sind es britische Stars wie Tom Holland, Robert Pattinson oder Mia Goth eher gewöhnt, ihren natürlichen Akzent für Rollen in Projekten zu verbergen, in denen sie amerikanische Figuren spielen – so wie etwa bei den US-Superhelden Peter Parker alias Spider-Man (Holland) oder Bruce Wayne alias Batman (Pattinson).
Oder steckt doch mehr dahinter?
Der zweite Erklärungsansatz dreht sich darum, dass ein britischer Akzent im englischen Sprachraum häufig mit einer Figur aus der Oberschicht oder dergleichen in Verbindung gesetzt wird, während ein amerikanischer Akzent weniger mit einer gesellschaftlichen Klasse verbunden wird. Daher lautet eine Theorie auch, dass es Christopher Nolan genau darum gehen könnte:
Vielleicht sprechen die Figuren in „The Odyssey“ amerikanisches Englisch, weil die meisten von ihnen eben keine Adeligen oder Edelleute sind, sondern einfache Soldaten? Odysseus selbst ist zwar ein König (nämlich der König der Insel Ithaka), aber vor allem für seine Listigkeit und Intelligenz bekannt und versucht während der Odyssee einfach nur, irgendwie nach Hause zu kommen und seine Männer am Leben zu erhalten. Auch dazu würde ein bodenständiger amerikanischer Akzent womöglich gut passen.
„The Odyssey“ kommt am 16. Juli 2026 in die deutschen Kinos. Und wenn ihr noch einen weiteren Grund braucht, euch darauf zu freuen, klickt einfach auf diesen Artikel:
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