Stoppt "Predator" bei 32 Minuten und 29 Sekunden – und entdeckt einen im wahrsten Sinne des Wortes brutalen Filmfehler!
Sebastian Groß
Sebastian Groß
-Freier Autor
Manchmal fühlt er sich alt, weil er damals „The Big Lebowski“ oder „Matrix“ zum Kinostart gesehen hat. Andererseits konnte er damals „The Big Lebowski“ und „Matrix“ zum Kinostart sehen. Zum Glück behält er das für sich, außer jemand fragt ihn. Jetzt fragt ihn halt endlich.

In "Predator" gibt es nicht nur Alien-Action und coole Sprüche – sondern auch eine Szene mit echtem Tier-Snuff und einem kuriosen Fehler, den viele übersehen. Wir haben genauer hingeschaut – und Erstaunliches entdeckt.

„Wenn es blutet, können wir es töten.“ Was Arnold Schwarzenegger in „Predator“ (1987) als Kampfansage an einen außerirdischen Trophäenjäger ausstößt, wurde längst zum geflügelten Wort im Actionkino. Doch inmitten von Muckis, Macheten und Maschinengewehren trifft dieser Satz auch ein deutlich kleineres Ziel – und das ist kein Alien, sondern ein Skorpion. Und genau dieser winzige Moment hat es in sich: Er enthält echten Tier-Snuff – und einen glasklaren Filmfehler, den viele übersehen.

Die Szene, wie der gesamte Film, spielt im fiktiven mittelamerikanischen Staat Val Verde – ein beliebter Schauplatz für Hollywood, der schon in „Phantom-Kommando“ (1985) und später in „Stirb Langsam 2“ (1990) eine Rolle spielt. Mitten in diesem dampfenden Film-Dschungel treffen wir auf Dutch (Schwarzenegger) und sein Eliteteam, das sich gerade in Position bringt, als ein kleiner Zwischenfall für Aufsehen sorgt.

Tier-Snuff sorgt für einen Anschlussfehler und ein fehlendes Zertifikat

Ein Skorpion krabbelt gemächlich über den Rücken von Dillon (Carl Weathers, „Rocky“), doch bevor das Tier auch nur ansatzweise zur Bedrohung werden kann, greift Mac (Bill Duke, „Mandy“) ein – mit einem Messer! Er sticht den Skorpion ab, legt ihn auf den Boden und zertritt das Spinnentier bei 32 Minuten und 29 Sekunden sicherheitshalber noch mit dem Stiefel. Ja, Skorpione gehören zur Klasse der Spinnentiere (Arachnida) – und dank FILMSTARTS schon wieder was gelernt. Gern geschehen.

Doch die Szene hat mehr als nur dramaturgischen Wert. Bei genauem Hinsehen offenbart sich ein kleiner, aber klassischer Anschlussfehler: In einer Einstellung blickt der Skorpion vom herannahenden Stiefel weg, im nächsten Moment liegt er plötzlich in entgegengesetzter Richtung. Ein Detail, das vermutlich nur den wenigsten auffällt. Hier der Bildbeweis:

Mac zertritt in © 20th Century Studios
Mac zertritt in "Predator" einen echten Skorpion.
Nach einem Schnitt schaut der Skorpion in die falsche Richtung. © 20th Century Studios
Nach einem Schnitt schaut der Skorpion in die falsche Richtung.

Wirklich bemerkenswert wird es jedoch hinter den Kulissen: Regisseur John McTiernan („Jagd auf Roter Oktober“) bestätigte später, dass der Skorpion für diese Szene tatsächlich getötet wurde – ganz real, ohne Spezialeffekte oder Puppenspielerei. Nur ein einziges Tier sei dafür verwendet worden, erklärte McTiernan.

Der gleiche Skorpion taucht später noch einmal auf: als Untersuchungsobjekt des Predators, der die Verletzungen des Tieres genau analysiert, um daraus Rückschlüsse auf die menschliche Bewaffnung zu ziehen. Der Predator als methodischer Jäger, nicht bloß als mordlustige Killermaschine – das sollte die Szene vermitteln.

Doch diese künstlerische Absicht hatte Konsequenzen. Denn: Der Film erhielt kein Zertifikat der American Humane Society – jener US-amerikanischen Tierschutzorganisation, die über das Tierwohl bei Film- und Fernsehproduktionen wacht. Besonders bekannt ist sie für den Satz „No Animals Were Harmed“, der am Ende vieler Filme im Abspann steht. Dieses Gütesiegel wird nur verliehen, wenn Tierschutzbeauftragte der Organisation direkt am Set anwesend sind und garantieren können, dass kein Tier verletzt oder getötet wurde. Im Fall von „Predator“ war das – aus nachvollziehbaren Gründen – nicht möglich.

Ein öffentlicher Aufschrei über den Tod des Skorpions blieb 1987 jedoch aus. Das Publikum hatte anderes im Kopf: z. B. riesige Maschinengewehre, muskulöse Heldenkörper und außerirdische Jagdspielzeuge. Die Sache mit dem Skorpion ging eher unter.

Für mehr Diskussion sorgte da schon eher, dass tatsächlich „Bloodsport“-Ikone Jean-Claude Van Damme das Alien spielen sollte und dass „Predator“ eigentlich als geheime Fortsetzung eines anderen Arnie-Krachers gedacht war. Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten FILMSTARTS-Artikel.

"Schwarzenegger spielt dieselbe Figur": "Predator" ist in Wirklichkeit die geheime Fortsetzung zu einem anderen Arnie-Kracher!

*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren