Mit „Pavements“ hat Alex Ross Perry der Band Pavement ein schräges wie sehenswertes Denkmal gesetzt. Dabei bekommt ihr quasi fünf Filme zum Preis von einem. Sehen könnt ihr das ab heute bei MUBI im Streaming-Abo. Wir verraten euch, was sich hinter dem komplett ungewöhnlichen Film mit einigen illustren Stars vor der Kamera verbirgt – und warum sich das Anschauen ganz unbedingt lohnt.
Das ist die Band Pavement
Erst einmal hoffen wir, dass ihr Pavement kennt. Schließlich hat Greta Gerwig in ihrem Mega-Erfolg „Barbie“ der Band ein Denkmal gesetzt und sie so selbstverständlich wie „Der Pate“ als Teil der Must-Know-Popkultur eingebaut. Das hat damals dafür gesorgt, dass viele Leute erst mal googelten oder ihre favorisierte Musik-Streaming-Plattform anschmissen (und dann womöglich zu Fans wurden).
Sie entdeckten schließlich nicht umsonst von der Fachpresse seit Jahren gefeierte Musik. Pavement wird nicht ohne Grund von einigen Expert*innen sogar als beste Band der 1990er-Jahre gefeiert. Im Film „Pavements“ wird sie mit nur einer kleinen Prise Übertreibung als „wichtigste und einflussreichste Band der Welt“ vorgestellt.
Obwohl sich die 1989 gegründete Gruppe bereits 1999 auflöste, haben sie viele jüngere Menschen schon vor „Barbie“ neu entdeckt. 2020 wurde plötzlich ein relativ unbekannter Song der Musiker zum TikTok-Phänomen. 2022 entschloss sich die Truppe um Mastermind Stephen Malkmus so zu einer Reunion. Genau hier knüpft Perry mit seinem eigenwilligen Dokumentarfilm an.
Das ist der Film "Pavements"
Der Regisseur begleitet zum einen die Musiker, wie sie sich auf ihre Wiedervereinigung vorbereiten. Nur wenige Tage bleiben ihnen, um nach über einem Jahrzehnt (bereits 2010 fanden sie sich mal kurz wieder zusammen) die alten Songs von damals zu proben. Daneben erzählt Perry auch von den Anfängen der Band. Doch das ist alles nur ein kleiner Teil von „Pavements“.
Denn Perry verlässt daneben die klassischen Musik-Doku-Pfade. So gibt es drei weitere große Handlungsblöcke. Ein Museum für die Band wird eröffnet, ein Bühnen-Musical entsteht und Hollywood plant einen großen Blockbuster über sie. „Stranger Things“-Star Joe Keery soll die Hauptrolle übernehmen – wenn seine viele Sprachübungen hoffentlich Früchte tragen und er endlich die Sprechweise von Malkmus richtig hinbekommt. Auch Nat Wolff, „Gladiator 2“-Fiesling Fred Hechinger und Jason Schwartzmann sind unter anderem dabei.
Natürlich gibt es diesen Film nicht. Die angeblichen Proben und Dreharbeiten sind Teil des Mockumentary-Ansatzes, auf den sich Perry immer wieder begibt. Sie geben dem Regisseur unter anderem die Möglichkeit, die früheren internen Streitigkeiten innerhalb der Band zu bebildern. Auch das Museum wurde übrigens nur für die Dreharbeiten dieses Films für einen kurzen Zeitraum eröffnet. Ähnlich verhielt es sich mit dem Musical, das als irrwitziger und ausgedachter Teil des Doku-Drehs begann, später aber tatsächlich aufgeführt wurde.
Gerade mit diesen fünf Fragmenten, die er immer wieder verschieden zusammen arrangiert, gelingt Perry aber das passende Porträt, welches diese ungewöhnliche Band verdient hat. Von uns gibt es daher auch starke 4 Sterne in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik und eine eindeutige Streaming-Empfehlung!
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