Lässt "Superman" sowas von alt aussehen: Der beste Superhelden-Blockbuster des Jahres kommt diese Woche ins Heimkino – ENDLICH!
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

In „Superman“ von James Gunn bekommt es der Titelheld unter anderem mit gigantischen Kreaturen zu tun. Das ist Spektakel-Kino nach eurem Geschmack? Dann seid ihr auch bei „Shin Ultraman“ genau an der richtigen Adresse – jetzt neu im Heimkino!

Was lange währt, wird endlich gut? Mit dieser Hoffnung dürften dieser Tage nicht nur viele DC-Fans für James Gunns „Superman“ ein Kinoticket gelöst haben. Diese Woche dürfen sich außerdem auch alle Freundinnen und Freunde der japanischen Popkultur über ein ikonisches Helden-Comeback freuen, auf das wir ganz schön lange warten mussten:

Shin Ultraman“ feiert am 24. Juli 2025 endlich seine deutsche Heimkino-Premiere auf DVD und Blu-ray – mehr als drei volle Jahre (!) nachdem der Film die japanischen Kinos eroberte!

Ob sich das Warten aber auch gelohnt hat – und „Shin Ultraman“ am Ende auch hält, was das größtenteils herausragende Presse- und Publikumsecho zum Film (in der FILMSTARTS-Kritik gab es gute 3,5 von 5 möglichen Sternen und damit auch einen halben mehr als für Clark Kents neustes Abenteuer) versprechen? Genau davon könnt ihr euch ab sofort endlich selbst überzeugen! Nur so viel sei schon mal verraten:

Während Ultraman-Ultras den Film ohnehin längst ganz oben auf ihrer Watchlist stehen haben dürften und sowohl Superhelden-Begeisterte als auch Kaiju-Kenner*innen unbedingt einen Blick riskieren sollten, richtet sich der Film nicht zuletzt an alle Fans von „Shin Godzilla“ – schließlich ist „Shin Ultraman“ auf dem Mist jenes Duos gewachsen, das auch schon das äußerst gelungene (und tonal ziemlich ähnlich gelagerte) Toho-Comeback der legendären Riesenechse verantwortete: Autor Hideaki Anno und Regisseur Shinji Higuchi!

"Shin Ultraman": Eine (fast) perfekte Symbiose aus Alt und Neu

Kaiju-Kracher haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, vor allem natürlich der König der Monster und seine so unterschiedlichen Zerstörungsorgien von „Godzilla“ (1954) über „Godzilla: Final Wars“ (2004) bis hin zu „Godzilla Minus One“ (2023), die ich gar nicht oft genug sehen kann. Hier und da müssen aber auch mal andere einspringen, um meinen Monster-Hunger zu stillen – etwa ein „Pacific Rim“ (2013), oder auch der eher kinderfreundliche Gamera. Und mit „Shin Ultraman“ hat das Genre nun einen neuen Instant-Klassiker vorzuweisen, der noch oft in meinem Blu-ray-Player landen wird!

Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht allzu tief in die Story abtauchen, sondern unseren Leserinnen und Lesern die Möglichkeit zu geben, diesen außergewöhnlichen Helden, der 1966 in seiner Serie erstmals seine Energiestrahlen über die japanischen TV-Bildschirme jagte, auf ähnliche Weise kennenzulernen wie ich. Fernab vergleichbarer Retorten-Blockbuster aus Hollywood hat mir „Shin Ultraman“ nämlich derart imponiert, dass ich ihn nicht nur als auf seine Art und Weise einzigartig stimmige Mischung aus retro und modern ins Herz geschlossen habe, sondern auch zu den besten Superheldenfilmen der vergangenen Jahre zähle.

Shin Ultraman
Shin Ultraman
Starttermin 24. Juli 2025 | 1 Std. 52 Min.
Von Shinji Higuchi
Mit Takumi Saitoh, Masami Nagasawa, Hidetoshi Nishijima
User-Wertung
3,1
Filmstarts
3,5

Sogar noch viel konsequenter als im eingangs erwähnten „Superman“, der keine Merkmale einer Origin Story aufweist und sein Publikum quasi mitten ins Geschehen wirft, geht es hier von der ersten Minute direkt ans Eingemachte: Noch bevor ein einziges Wort gesprochen wird, hinterlässt bereits die erste „riesige unidentifizierte Lebensform“ eine Schneise der Zerstörung. Von Sirenen begleitet, entfacht der zumindest auf den ersten Blick Godzilla ähnelnde Gomess pures Chaos, bevor auch noch einige weitere Kaijus im Schnelldurchlauf zeigen dürfen, was sie so drauf haben – von einer gewaltigen Monster-Mammutblume bis hin zum geflügelten Ungetüm namens Peguila, das gefrierendes Gas speit!

Ja, noch bevor die Zehn-Minuten-Marke erreicht ist, krachen riesige Stromschläge und Raketen aufeinander, wird eine Kommission zur Monsterbekämpfung gegründet und eine wahrscheinlich ziemlich doofe, im selbst erschaffenen Kanon aber ganz und gar schlüssig wirkende Erklärung für ein unsichtbares Kaiju geliefert. Die muss man zwar wohlwollend schlucken, macht das aber in der (berechtigten) Hoffnung, dass der Rest des Films das Gaspedal auch nur ansatzweise so durchdrückt, gerne.

Spoiler: Auch wenn „Shin Ultraman“ in Summe ein gewaltiges Feuerwerk abfackelt, das zu keiner Sekunde langweilig ist, wird das Tempo hier und da dann doch etwas gebremst – und das am Ende wahrscheinlich auch ganz gut so. Denn so gelingt Anno und Higuchi von Anfang an, woran Warners großes Monsterverse um Godzilla, King Kong und Co. sich seit jeher die Kaijuzähne ausbeißt: Sie unterfüttern ihren bildgewaltigen Bombast mit menschlichen Figuren, mit denen man aufrichtig mitfiebert.

Ein würdiger "Shin Godzilla"-Nachfolger

Wer nun aber eine aufwühlende Tour de force à la „Godzilla Minus One“ erwartet, ist schief gewickelt. Stattdessen rücken wie auch schon in „Shin Godzilla“ immer wieder die Anzugträger ins Zentrum, die sich mit den Auswirkungen der Monsterattacken beschäftigen, sowie mit den politischen und taktischen Herausforderungen, die diese für die menschliche Bevölkerung mit sich bringen. Klingt nach trockenem Bürokratiegeschwafel, gibt dem Ganzen am Ende aber ausreichend Gewicht, um die Gefechte nicht nur aufgrund ihres Einfallsreichtums zu bejubeln, sondern von ihnen aufrichtig mitgerissen zu werden.

Und was den Titelhelden angeht: Dessen Fähigkeiten und Charakteristika werden dem Publikum hier genauso Stück für Stück nähergebracht wie den Menschen im Film, die nur langsam beginnen, den „silbernen Riesen“ zu verstehen. Look und Dynamik sind dabei eine wunderbar-liebenswerte Melange aus heutigem Standard (oder eher Minimum) und Old-School-Prinzipien. Mit einem stimmigen Mix aus Nahaufnahmen und Totalen sowie CGI-Einsatz mittels Motion-Capturing fühlen sich die Duelle einerseits monumental episch an, andererseits aber auch wie ein Upgrade des einst legendären Typen-in-Kostümen-Gekloppe. Und was den Begriff „Superhero Landing“ angeht: Den definiert Ultraman hier einfach mal komplett neu!

„Shin Ultraman“ steht „Superman“ in Sachen Brachialität in nichts nach, wurde natürlich aber für weit weniger Geld gedreht. Inwiefern das an den Gagen der Hollywood-Stars in der DC-Verfilmung liegt, könnt ihr im nachfolgenden Artikel nachlesen.

"Superman"-Gehälter: Regisseur James Gunn verdiente 20 Mal so viel wie seine Top-Stars

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Der Verleiher hat uns für diesen Artikel vorab ein Rezensionsexemplar der Blu-ray zukommen lassen.

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