John Carpenter ist einer DER Regisseure der 70er und 80er Jahre: Mit Filmen wie „Halloween“ oder „The Fog“ schuf er etwa zwei Horror-Klassiker und mit „Big Trouble In Little China“ eine kultig verehrte Action-Sause, außerdem gehen mit „Das Ding aus einer anderen Welt“ und „Die Klapperschlange“ gleich zwei der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten auf sein Konto. In den 90ern und 2000ern konnte Carpenter jedoch nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen, wofür „Flucht aus L.A.“ das vielleicht beste Beispiel ist.
Dabei handelt es sich um die 1996 erschienene Fortsetzung von „Die Klapperschlange“, wie die Originaltitel der beiden Filme deutlich machen: „Escape From New York“ und „Escape From L.A.“. Anders als der erste Teil von 1981 genießt das Sequel jedoch einen alles andere als guten Ruf. Carpenter selbst kann die Kritik an Teil 2 hingegen überhaupt nicht nachvollziehen, denn für ihn persönlich ist „Flucht aus L.A.“ wesentlich besser als „Die Klapperschlange“.
Wenn ihr euch selbst ein Bild machen oder eure Meinung zu Teil 2 mal wieder auf den Prüfstand stellen wollt, habt ihr aktuell bei zwei Streamingdiensten im Abo die Gelegenheit dafür: „Flucht aus L.A.“ findet ihr beim Streamingdienst Paramount+* oder beim gleichnamigen Prime-Video-Channel bei Amazon:
„‚Flucht aus L.A.‘ ist besser als der erste Film. Zehnmal besser. Er hat viel mehr zu bieten. Er ist reifer“, schrieb Carpenter übrigens in einem Artikel des Magazins Creative Screenwriting im Jahr 2015, um genau zu sein. „Ich glaube, einige Leute mochten ihn nicht, weil sie ihn für ein Remake und nicht für eine Fortsetzung hielten.“
Und weiter: „Man weiß nie, ob ein Film Erfolg haben wird oder nicht. Damals wollten die Leute ‚Flucht aus L.A.‘ nicht sehen, aber ‚Das Ding aus einer anderen Welt‘ wollte anfangs ebenfalls niemand sehen. Man muss einfach abwarten und den Dingen ein bisschen Zeit geben.“

Die Zahlen sprechen jedenfalls gegen „Flucht aus L.A.“: Nicht nur war der Film mit einem weltweiten Einspielergebnis von 42,3 Millionen Dollar (bei einem Budget von 50 Millionen Dollar) ein Flop. Auch die Kritiken der Fachpresse und die User-Wertungen auf Portalen wie FILMSTARTS.de sind wesentlich schlechter: Eine Durchschnittswertung von 2,5 von 5 Sternen für „Flucht aus L.A.“ steht hier einer Wertung von 3,9 von 5 Sternen für „Die Klapperschlange“ gegenüber.
Und die Handlung erinnert tatsächlich schon sehr an Teil 1: In „Flucht aus L.A.“ wurde nach New York nun auch Los Angeles in eine Art riesiges Gefängnis umgewandelt. Als Utopia (A.J. Langer), die Tochter des theokratischen US-Präsidenten, die Fernbedienung für eine Superwaffe entwendet, um sie einem Revolutionär in Los Angeles zu übergeben, wird auch Snake Plissken (erneut gespielt von Kurt Russell) auf die Gefängnisinsel geschickt, um die Fernbedienung zurückzuholen und die Aufständigen auszuschalten...
Übrigens hat John Carpenter zuletzt 2010 (!) einen Film als Regisseur gedreht (nämlich „The Ward“). Kürzlich sagte er jedoch, dass er gerne wieder auf dem Regiestuhl Platz nehmen würde, wenn dafür die Voraussetzungen stimmen:
"Würde gerne wieder einen Film drehen": Horror-Legende spricht über mögliches Regie-ComebackDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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