Von der „Pate“-Trilogie und „Scarface“ über „GoodFellas“ bis „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“: Ja, wenn es um die größten Klassiker des Gangster-Kinos geht, führt kein Weg vorbei an den Meisterwerken von Francis Ford Coppola, Martin Scorsese, Brian De Palma und Quentin Tarantino. Doch auch darüber hinaus gelang es dem einen oder anderen Ausnahmetalent, eine eigene Handschrift zu entwickeln – und sich damit auch einen Platz in der Hall of Fame des Genres verdient. Wie etwa Abel Ferrara.
Ähnlich wie auch Scorsese beschäftigt sich der gebürtige New Yorker in seinen Filmen immer wieder mit den Schattenseiten des Big Apple – und ist mit seiner Kamera hautnah dran, wenn er seine Protagonisten durch die dunkelsten Gassen der Millionenmetropole jagt, wo sie im Morast der Großstadt zwischen Drogen, Sex und Gewalt immer mehr versinken. Neben seinem Kulthit „Bad Lieutenant“, einer Charakter- und Milieustudie um einen grandios von Harvey Keitel gespielten Cop des NYPD, gilt „King Of New York“ als einer der ultimativen Ferrara-Klassiker, in dem die Tugenden des Regisseurs auf unnachahmliche Weise zusammenkommen.
Wie auch mit einigen anderen seiner Filme hatte Ferrara damit beim Jugendschutz jedoch seine Probleme. Denn der „Die Frau mit der 45er Magnum“-Macher lässt sich seit jeher in kein Korsett schnüren – das beginnt bei seinen fragmentierten, oft nicht linearen Erzählstrukturen und gipfelt nicht selten in Gewaltexzessen, die regelmäßig in der Kritik stehen, aber auch untrennbar mit seinen rohen Dramen verbunden sind. So auch in diesem Fall:
„King Of New York“ ist berüchtigt für seine Härte – und landete in Deutschland wenig überraschend auf dem Index. Bis 2013 stand der Gangster-Thriller so auf der Liste der jugendgefährdenden Medien, durfte in dieser Zeit hierzulande nicht offen beworben und verkauft werden. Bis schließlich die verspätete Begnadigung erfolgte: Die FSK hat den Streifen mittlerweile ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben – und so ist die am 2. Oktober 2025 erscheinende 4K-Premiere des Films natürlich komplett ungekürzt.
Pandastorm Pictures übernimmt das Ultra-HD-Debüt hierzulande und wird den Kult-Klassiker als Limited Collector's Edition im Mediabook veröffentlichen. Das Sammlerstück kommt zusätzlich mit einer Blu-ray und dem obligatorischen Booklet daher und wird obendrein nicht nur limitiert, sondern auch serialisiert sein. Ein Fest für Liebhaber*innen derart exklusiver Stücke, der Star des Sets ist – neben dem Film selbst – aber natürlich (!) die Frischzellenkur in 4K.
"King Of New York": Meisterhaft gespielt, erzählt und bebildert
Es gibt viele Gründe, warum „King Of New York“ auch heute noch hohes Ansehen genießt. Da wäre etwa ein bis in die Nebenrollen grandios besetzter Cast (von „Matrix“-Star Laurence Fishburne bis „CSI: Miami“-Kultmime David Caruso) mit einem alles überstrahlenden Christopher Walken als titelgebender, königgleicher Drogenbaron, oder auch die Beleuchtung moralischer Grauzone zwischen Gut und Böse.

Nicht zuletzt aber brennen sich die fast schon hypnotischen Bilder von Kameramann Bojan Bazelli („Ring“, „A Cure For Wellness“) ins Gedächtnis, die dem Film seinen Neo-Noir-Style verleihen. Diese Virtuosität endlich auch in 4K erleben zu können, dürfte eines der größten Kaufargumente des demnächst ins Haus stehenden Heimkino-Comebacks sein. Neben der Tatsache natürlich, dass die älteren Auflagen praktisch restlos aus dem Handel verschwunden sind und der Film aktuell auf keiner Plattform gestreamt werden kann.
Darum geht's in "King Of New York"
Nach langer Haft kehrt der legendäre Gangster Frank White (Christopher Walken) in die New Yorker Unterwelt zurück, fest entschlossen, sein Imperium zurückzugewinnen. Mit brutaler Gewalt reißt er die Kontrolle über das Drogen- und Prostitutionsgeschäft wieder an sich, doch Franks Persönlichkeit wandelt sich:
Er beginnt, Teile seiner illegalen Gewinne für wohltätige Zwecke zu spenden, allen voran für ein Kinderkrankenhaus. Eine Gruppe hartgesottener Polizisten um Roy Bishop (Victor Argo) hält diese Großzügigkeit jedoch für einen perfiden Trick. Sie nehmen den Kampf auf und agieren selbst am Rande der Legalität, um den „König von New York“ endgültig zu stürzen...
Übrigens: Mafiafilm-Meister Martin Scorsese hat nicht nur etwas für Unterweltsagen übrig, sondern ist auch für andere Genres zu begeistern. Dieses Jahr hat es ihm etwa ein Horrorfilm ganz besonders angetan, den ihr seit wenigen Tagen erstmals im Abo streamen könnt:
"Unglaublich": Martin Scorsese feiert dieses Horror-Highlight von 2025 – das ihr ab heute erstmals im Abo streamen könnt!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.