Neu im Heimkino: Dieser Film erzählt die Geschichte eines zeitlosen Kriegsfilm-Meisterwerks weiter – und ist trotzdem keine Fortsetzung
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

Das lose auf wahren Ereignissen basierende Epos „Die Brücke am Kwai“ ist ein immens erfolgreicher Kriegsfilm-Klassiker. Jahrzehnte später schloss ein Film an ihm an, auch wenn es sich dabei um kein offizielles Sequel handelte.

1957 bescherte David Lean der Filmgeschichte einen eindrucksvollen Megahit: „Die Brücke am Kwai“ lockte allein in Deutschland rund 14,5 Millionen Menschen in die Lichtspielhäuser, womit der Kriegsfilmklassiker einer der größten Publikumserfolge der hiesigen Kinogeschichte ist.

Das von FILMSTARTS mit 5 von 5 Sternen ausgezeichnete Meisterwerk basiert zwar auf einem Roman, der wiederum orientierte sich aber an der wahren Geschichte eines Kriegsgefangenenlagers, dessen Insassen gezwungen wurden, eine Eisenbahnbrücke über den Mae Nam Khwae Yai (oder schlicht Kwai) zu errichten. 1989 widmete sich ein Kriegsfilm den wahren Ereignissen nach der Errichtung der Brücke – und löste somit einen Rechtsstreit aus. Diese Woche ist „Zurück vom River Kwai“ als 2-Disc-Mediabook im deutschen Heimkino erschienen.

Alternativ zur oben verlinkten Edition gibt es auch eine Variante mit alternativem Cover*. Beide Editionen sind inhaltlich identisch und enthalten den Film sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray.

Das ist der wichtige Unterschied zwischen "Die Brücke am Kwai" und "Zurück vom River Kwai"

Die Handlung von „Die Brücke am Kwai“ setzt Anfang 1943 mit dem Bau der titelgebenden Brücke an und vermischt historische Fakten mit dramatisch überspitzter Fiktion. „Zurück am Kwai“ fokussiert sich hingegen auf Ereignisse im Jahr 1944, als Zwangsarbeiter nach ihrer Arbeit an der Eisenbahnbrücke am Kwai erst nach Singapur gebracht wurden und dann nach Japan verschifft werden sollten. Diese Geschehnisse wurden 1979 von Joan & Clay Blair Jr. in einem Sachbuch festgehalten, das diesem Kriegsdrama als Vorlage diente.

Dem Produzenten Kurt Unger war es wichtig, gegenüber der Presse die Eigenständigkeit seines Films zu betonen. Trotzdem provozierte der Filmtitel Vergleiche mit Leans Klassiker – und dass der weltberühmte Fluss in „Zurück am Kwai“ kaum vorkommt, sorgte für einige kritisch hochgezogene Augenbrauen: Wenn der Film selbstständig ist, und nicht etwa als Fortsetzung von „Die Brücke am Kwai“ verstanden werden will – weshalb dann dieser Titel?

Genau diese Frage stellten sich auch die Erben des nur zwei Jahre vor dem „Zurück am Kwai“-Kinostarts verstorbenen „Die Brücke am Kwai“-Produzenten Sam Spiegel, weshalb sie mit einer Klage drohten. Als Reaktion darauf wurde „Zurück am Kwai“ beispielsweise in Großbritannien mit einem Rechtshinweis ins Kino entlassen, der betont, dass er keine Fortsetzung des Lean-Klassikers darstellt.

Trotzdem kam es in den USA letztlich zum Rechtsstreit, was dazu führte, dass „Zurück am Kwai“ dort gar nicht erst ins Kino kam. Und das, obwohl die Besetzung durchaus namhaft ist – unter anderem sind „Der Schakal“-Star Edward Fox, „Indiana Jones“-Veteran Denholm Elliott, „Die letzte Vorstellung“-Darsteller Timothy Bottoms und „Star Trek“-Ikone George Takei in ihm zu sehen!

Und wenn ihr euch nach einem brutalen Schlachtenepos sehnt, haben wir noch einen Heimkino-Tipp für euch: Diese Woche ist außerdem ein harter, rauer Historienfilm mit Olga Kurylenko und Michael Fassbender erschienen! Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel:

"Centurion" erscheint neu auf Blu-ray

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