
Er ist eine der prägendsten Personen in der Geschichte der US-Popkultur: Walt Disney. In seinen frühen Karrierejahren war er als Zeichner und Regisseur tätig, doch schlussendlich feierte er seine größten Triumphe als einflussreicher Produzent mit begnadetem Gespür für das Geschichtenerzählen, technologischen Perfektion und das Finden begnadeter Talente.
Dies sorgte nicht bloß dafür, dass Walt Disneys Name selbst annähernd 60 Jahre nach seinem Tod noch immer weltbekannt ist. Es brachte ihm auch einen gewaltigen Rekord ein: Kein anderer Mensch wurde mit mehr Academy Awards ausgezeichnet als Walt Disney!
Vom Micky-Maus-Ehrenpreis und mehreren Doku-Trophäen: Das sind Walt Disneys Oscar-Gewinne!
Der frühere Zeitungs- und Farmersjunge stand bei der Academy Of Motion Picture Arts And Sciences extrem hoch im Kurs: Walt Disney erhielt 26 Academy Awards – darunter vier Ehren-Auszeichnungen und 22 im regulären Wettbewerb gewonnene Oscars! Seine Ehren-Academy-Awards erhielt Walt Disney 1932, 1939 und 1942: Für die Erfindung von Micky Maus, für „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ und die technischen Innovationen hinter dem Ton in „Fantasia“.
1942 erhielt Disney darüber hinaus den Irving G. Thalberg Memorial Award, eine Auszeichnung speziell für Filmproduzent*innen, die für künstlerisch herausragende sowie qualitativ bemerkenswerte Projekte stehen. Unter anderem erhielten diesen Award auch Alfred Hitchcock, Steven Spielberg und Clint Eastwood. Während der Preis früher Irving G. Thalbergs Kopf nachempfunden war, wird mittlerweile eine klassische Oscar-Statuette vergeben.
Seine 22 Standard-Oscars gewann Walt Disney von 1932 bis 1969 – seinen letzten Academy Award gewann er also posthum, fast 2,5 Jahre nach seinem Tod:
- 1932: Bester animierter Kurzfilm für „Von Blumen und Bäumen“
- 1934: Bester animierter Kurzfilm für „Die drei kleinen Schweinchen“
- 1935: Bester animierter Kurzfilm für „Die Schildkröte und der Hase“
- 1936: Bester animierter Kurzfilm für „Die drei kleinen Waisenkätzchen“
- 1937: Bester animierter Kurzfilm für „Der Vetter vom Lande“
- 1938: Bester animierter Kurzfilm für „Die alte Mühle“
- 1939: Bester animierter Kurzfilm für „Ferdinand, der Stier“
- 1940: Bester animierter Kurzfilm für „Das hässliche Entlein“
- 1942: Bester animierter Kurzfilm für „Der herzlose Retter“
- 1943: Bester animierter Kurzfilm für „Der Fuehrer's Face“
- 1949: Bester Kurzfilm, Zweiakter für „Die Robbeninsel“
- 1951: Bester Kurzfilm, Zweiakter für „Im Tal der Biber“
- 1952: Bester Kurzfilm, Zweiakter für „Erde, die große Unbekannte“
- 1953: Bester Kurzfilm, Zweiakter für „Wasservögel“
- 1954: Bester Dokumentarfilm für „Die Wüste lebt“
- 1954: Bester Kurz-Dokumentarfilm für „Eskimos in Alaska“
- 1954: Bester animierter Kurzfilm für „Die Musikstunde“
- 1954: Bester Kurzfilm, Zweiakter für „Im Lande der Bären“
- 1955: Bester Dokumentarfilm für „Wunder der Prärie“
- 1956: Bester Kurz-Dokumentarfilm für „Unternehmen Arktis“
- 1959: Bester Kurzfilm für „Grand Canyon“
- 1969: Bester animierter Kurzfilm für „Winnie Puuh und das Hundewetter“
Übrigens: Auf Rang zwei der ewigen Oscar-Statistik befindet sich Produktionsdesigner Cedric Gibbons, der elf Academy Awards gewonnen hat, darunter für den einflussreichen Thriller „Das Haus der Lady Alquist“ sowie die farbenfrohen Musicals „Ein Amerikaner in Paris“ und „Das zauberhafte Land“ (alias „Der Zauberer von Oz“). Die drittmeisten Oscars gewann Komponist Alfred Newman („Alles über Eva“): An ihn gingen neun der begehrten Trophäen.
Den vierten Platz in der Liste der meisten Oscar-Siege teilen sich Disney-Komponist Alan Menken („Die Schöne und das Biest“), der vor allem für die „Tom & Jerry“-Reihe bekannte Trickfilmproduzent Fred Quimby und Kostümbildnerin Edith Head („Ein Herz und eine Krone“, „Der Clou“). Sie gingen jeweils achtmal erfolgreich aus dem Oscar-Rennen hervor.
Walt Disney stellte weitere Rekorde auf
Es ist naheliegend, aber nicht zwingend selbstverständlich: Walt Disney ist nicht nur die am häufigsten ausgezeichnete Person in der Oscar-Historie, sondern auch Rekordhalter für die meisten Academy-Award-Nominierungen. Sensationelle 59 Mal war er im Rennen um einen der prestigeträchtigen Goldjungen!
Während Disneys Rekord für die meisten Oscar-Siege wohl in absehbarer Zeit nicht mehr ins Wanken geraten wird, schleicht sich ein Kreativer an Disneys Nominierungs-Bestmarke heran: Der legendäre Filmkomponist John Williams brachte es bislang auf 54 Nominierungen. Davon resultierten fünf Stück in eine Auszeichnung: Williams gewann Oscars für die Musik zu „Anatevka“, „Der weiße Hai“, den ersten „Star Wars“-Teil, „E.T.“ und „Schindlers Liste“.
Ein weiterer Rekord Disneys scheint derweil mittlerweile nahezu unerreichbar: Der Rekord für die längste Oscar-Siegesserie. Denn der sagenumwobene Filmemacher wurde bei acht aufeinanderfolgenden Academy-Award-Verleihungen ausgezeichnet!
Mit einem Disney-Rekord wurde gleichgezogen
Ein anderer Rekord Walt Disneys wackelte im Februar 2020: Bei der 92. Academy-Award-Verleihung wurde die Satire „Parasite“ in vier Kategorien ausgezeichnet, nämlich „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bestes Original-Drehbuch“ und „Bester internationaler Film“. Vereinzelt berichteten Medien daher, dass sich Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Bong Joon-ho nun mit Walt Disney den Rekord für die Person mit den meisten Oscar-Siegen bei einer einzigen Verleihung teilt.
Streng genommen wurde Bong Joon-ho diese Bestleistung aufgrund der Oscar-Buchführung verwehrt: In die Academy-Historie geht das einreichende Land als Gewinner des Oscars für den besten internationalen Film ein. Somit gewann gemäß Oscar-Statistik Bong Joon-ho drei Trophäen für „Parasite“, nicht vier. Allerdings ist es Sean Baker bei der 97. Academy-Award-Verleihung im März 2025 mit seinem Film „Anora“ tatsächlich gelungen, als erste Person überhaupt vier Oscars für denselben Film in einer einzigen Zeremonie zu gewinnen (Bester Film, Beste Regie, Bestes Original-Drehbuch und Bester Schnitt).
So oder so bleibt Disneys Rekord ungeschlagen – und das seit nunmehr über 70 Jahren: Denn Disney gewann 1954 vier Academy Awards und wurde noch für zwei weitere nominiert. Somit stellte der Produzent 1954 zudem den seither unerreichten Rekord für die meisten Nominierungen einer Einzelperson in einem einzigen Oscar-Jahrgang auf.
Wenn ihr übrigens wissen wollt, welcher Meisterregisseur öfter für den Oscar nominiert wurde als jeder andere, dann lest auch den nachfolgenden Artikel:
Selbst Steven Spielberg und Martin Scorsese konnten ihn nicht einholen: Dieser Meister-Regisseur wurde öfter für den Oscar nominiert als jeder andere!Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.