Wie das US-Wirtschaftsmagazin Forbes und der britische Guardian nach Akteneinsicht ermitteln konnten, hat die Produktion von „Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter“ weit mehr gekostet, als bislang vermutet wurde. Satte 583,9 Millionen Dollar sollen dafür ausgegeben worden sein. Für keinen anderen Film seien solch große Ausgabenzahlen bekannt. „Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter“ sei damit der teuerste Film aller Zeiten – wobei wir darauf später noch einmal genauer eingehen müssen.
Die Zahlen sind übrigens verfügbar, weil das Dino-Abenteuer mit Chris Pratt zu großen Teilen in Großbritannien gedreht wurde. Die dort geltenden massiven Steuervergünstigungen von bis zu 25,5 % auf die gesamten Ausgaben erfordern aber einen Nachweis über tatsächlich getätigte Zahlungen. Die entsprechenden Akten können eingesehen werden – auch wenn das ein wenig „Detektivarbeit“ erfordert, wie Forbes berichtet. Denn Belege werden von verschiedenen, oft unter nicht direkt zuordenbaren Namen gegründeten Tochterfirmen über einen Zeitraum von mehreren Jahren, teilweise noch weit nach Kinostart, eingereicht. Laut dem Guardian gab es für den Dino-Film so allein „mehr als 400 Sets an Beleg-Einreichungen“.
583,9 Millionen Dollar: Die massive Summe erklärt
Die besonderen Angebote von Großbritannien, um viele große Filmproduktionen zu einem Dreh auf der Insel zu bringen, sind aber auch ein Grund, warum man nicht fortan einfach unreflektiert behaupten kann, dass „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ ein Budget von 583,9 Millionen Dollar hatte. Die Abzüge werden generell bei der Kostenberechnung schon berücksichtigt.
Forbes berichtet, dass der britische Staat für „Jurassic World 3“ satte 114,8 Millionen Dollar zurückgegeben habe. Es sei die größte Summe, die je für einen Film gezahlt wurde, seit das Land 2007 die Initiative an den Start gebracht hat. Zudem bekamen die Verantwortlichen noch weitere 3,7 Millionen Dollar an Corona-Hilfen. Das reduziert die Nettokosten auf 465,4 Millionen Dollar.
"Jurassic World 3" war auch wegen Corona so teuer
Corona ist übrigens neben den massiven Ausgaben für visuelle Effekte auch ein Grund, warum die Produktion des Films so teuer war. Der Film wurde zur Hochphase der Pandemie im Jahr 2020 gedreht. Der gesamte Cast war für fünf Monate abgeschirmt von der Außenwelt in einem Luxushotel untergebracht (was zur Vorlage für die Netflix-Satire „The Bubble“ wurde).
Die Kosten dort betrugen laut Forbes allein für ein Zimmer mehr als 600 Dollar pro Nacht, was sich angesichts der Irrsinns-Summen, die bisher in diesem Artikel fielen, nach nicht so viel anhört. Wenn man das aber auf fünf Monate und mehrere Dutzend Zimmer hochrechnet, dann noch bedenkt, dass da noch Frühstück, Abendessen und Co. dazu kommen, sind da schnell ein paar Millionen zusammen.
Was ist nun der teuerste Film aller Zeiten?
Bislang galt „Star Wars: Das Erwachen“ dem Wirtschaftsmagazin Forbes mit 533,2 Millionen Dollar nachgewiesenen Ausgaben in Großbritannien als teuerster Film der Geschichte. Allerdings gibt es bei diesen Rechnungen und der Rekordmarke einige Probleme.
Nur bei Produktionen in Großbritannien sind durch diese Dokumentation die nackten Ausgaben vor irgendwelchen Steuervergünstigungen bekannt. Diese Summen lassen sich daher nicht wirklich zuverlässig mit den kursierenden Kostenmarken für andere Titel vergleichen.
Zudem verweist Forbes selbst auf eine Unklarheit, die selbst die britische Bürokratie mit ihren Akten hinterlässt. Die Kosten für die hintereinander gedrehten „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ wurden von derselben Disney-Tochterfirma abgerechnet. Es lässt sich nicht ermitteln, welcher Beleg zu welchem Film gehört. Zusammen haben beide 1,3 Milliarden Dollar Ausgaben in Großbritannien eingereicht. Damit ist klar, dass mindestens einer, wenn nicht sogar beide Filme noch einmal deutlich teurer als „Jurassic World 3“ sein müssen. Schließlich muss einer der beiden MCU-Titel mindestens 650 Millionen Dollar gekostet haben.
Bald im Kino: "Jurassic World: Die Wiedergeburt"
Auch der am 2. Juli 2025 in den Kinos startende „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ wurde zu großen Teilen in Großbritannien gedreht. Es ist zu erwarten, dass in einigen Jahren erneut beeindruckende Zahlen publik werden.
Dass diese Hollywood-Filme im Ausland gedreht werden und der britische Staat in einem Fall wie „Jurassic World 3“ sich das eine dreistellige Millionensumme kosten lässt, ist übrigens US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Er will mit Zöllen in Höhe von 100 % dagegen vorgehen. Was sich dahinter verbirgt und ihr dazu wissen müsst, findet ihr im folgenden Artikel:
Donald Trumps Zoll-Attacke auf Hollywood mit neuen Infos erklärt: Das bedeuten sie für "Avatar 3", "Mission: Impossible 8" und Co.!