"Der erbärmlichste Film, den ich je gemacht habe": In diesem Abenteuer hat Michael Caine nur aus Verzweiflung mitgespielt
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Vor 46 Jahren spielte Michael Caine in einem Action-Abenteuer mit, obwohl er nach eigenen Aussagen von Anfang an geahnt hat, dass es eine Katastrophe wird. Er sollte Recht behalten!

Pidax Film

Bevor Michael Caine vor rund anderthalb Jahren seinen Schauspiel-Ruhestand verkündet hat, stand der Brite fast 70 (!) Jahre lang vor der Kamera. In dieser Zeit hat er in über 130 Filmen mitgespielt und zwei Oscars gewonnen (für „Hannah und ihre Schwestern“ und „Gottes Werk und Teufels Beitrag“), doch natürlich kommt eine so lange Karriere nicht ohne Niederlagen aus. So gibt es zahlreiche Filme, auf die Caine nicht gerade gut zu sprechen ist. Dazu gehört ein Horror-Flop von 1978 ebenso wie ein Steven-Seagal-Actioner – doch ein Film unterbietet sie laut dem „The Dark Knight“-Star alle:

Die Rede ist von „Ashanti“, einem Abenteuerfilm, der 1979 in die Kinos kam. Caine spielt darin den UN-Arzt Dr. David Linderby, der mit seiner Frau Anansa (Beverly Johnson) in Westafrika arbeitet. Während eines Badeausfluges wird Anansa von dem skrupellosen Sklavenhändler Suleiman (Peter Ustinov) entführt, der sie für ein Mitglied des Aschanti-Volkes hält. Von den Behörden im Stich gelassen, bricht David zu einer gefährlichen Rettungsmission auf, die ihn quer durch die Wüste führt...

Ashanti
Ashanti
1 Std. 58 Min.
Von Richard Fleischer
Mit Michael Caine, Beverly Johnson (III), Peter Ustinov

"Ashanti" war laut Michael Caine "von Anfang an ein Desaster"

Caine hatte nach eigenen Aussagen schon früh das Gefühl, dass „Ashanti“ weder ein sonderlich gelungener Film noch ein Kassenerfolg werden würde. Da ihm aber eine vergleichsweise hohe Gage angeboten wurde, sagte er dennoch zu – und sollte es schnell bereuen. „[‚Ashanti‘] war vom ersten Moment an ein Desaster“, so der „Dressed To Kill“-Mime in einem Interview (via Far Out Magazine). „Nach einer Woche wurden die Hauptdarstellerin, der Regisseur, der Szenenbildner und der Cutter gefeuert. Da hatte ich so eine leise Ahnung, dass das nichts Gutes wird.“

Tatsächlich wurde Regisseur Richard C. Sarafian („Fluchtpunkt San Francisco“) durch Richard Fleischer („Conan der Zerstörer“) ersetzt, und auch die ursprüngliche weibliche Hauptdarstellerin sowie der Kameramann wurden gefeuert (ob wie von Caine behauptet auch der Szenenbildner und der Cutter gehen mussten, ist nicht näher bekannt).

Telly Savalas („Das dreckige Dutzend“), der ursprünglich Teil des Casts war, stieg daraufhin aus dem Projekt aus – und obwohl die ersten Szenen bereits im Kasten waren, wurde das Drehbuch noch einmal stark überarbeitet, um der von Omar Sharif („Lawrence von Arabien“) verkörperten Nebenrolle des Prinz Hassan mehr Raum zu geben. Dazu kam, dass sich die Dreharbeiten in der glühenden Hitze Kenias als ziemlich strapaziös erwiesen – Gerüchten zufolge fielen Regisseur Fleischer und Beverly Johnson aufgrund eines Sonnenstichs für mehrere Wochen aus.

Caine umschreibt die Situation folgendermaßen: „Es war so schlimm, dass mein Kamel auf mich gefallen ist. Da dachte ich mir: Wenn nicht mal mein Reittier die Bedingungen aushält, kann man von mir wohl auch keine große Schauspielleistung erwarten.“

Damit behielt die lebende Hollywood-Ikone Recht – „Ashanti“ wurde von der Kritik in der Luft zerrissen, und auch am Box Office legte er eine Bruchlandung hin. „‚Ashanti‘ war der schlimmste, erbärmlichste Film, den ich je gemacht habe“, so das ernüchternde Resümee des Schauspielers. „Ich wusste das – aber ich war verzweifelt und habe es trotzdem getan.“

Wenn ihr dagegen wissen wollt, auf welchen Film Caine am stolzesten ist, dann lest direkt im folgenden Artikel weiter:

"Das Beste, was ich je gemacht habe": Dieses "Fest für die Sinne" bezeichnet Michael Caine als den Lieblingsfilm seiner Karriere

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