2 Oscar-Nominierungen für ein und dieselbe Rolle: Mit dieser beispiellosen Leistung zwang ein Schauspieler die Academy zu einer Regeländerung!
Chantal Neumann
Chantal Neumann
-Junior-Redakteurin
Chantal schaut am liebsten Komödien. Aber auch Filme von Quentin Tarantino oder "Jurassic Park" haben es ihr angetan.

Es kam in der Geschichte der Oscars schon ein paar Mal vor, dass Schauspieler*innen im selben Jahr mehrfach nominiert wurden. Doch nur ein einziges Mal erhielt ein Star zwei Nominierungen für dieselbe Rolle.

Academy of Motion Picture Arts and Sciences

Am 6. Mai 1929 wurden zum ersten Mal die Oscars verliehen, offiziell bekannt als die Academy Awards. Was einst in kleinem Rahmen begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zur prestigeträchtigsten Auszeichnung der Filmwelt entwickelt. Jahr für Jahr ehrt die Academy Of Motion Picture Arts And Sciences herausragende Leistungen in zahlreichen Kategorien – darunter „Bester Film“, „Beste Regie“ oder „Beste Hauptdarsteller*innen“.

Im Laufe der Jahre haben viele Filme und Persönlichkeiten Filmgeschichte geschrieben. So teilen sich etwa die Filme „Titanic“ (1997), „Ben Hur“ (1959) und „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (2003) mit jeweils elf Auszeichnungen den Rekord für die meisten gewonnenen Oscars eines einzelnen Films.

Katharine Hepburn hält mit vier Siegen den Rekord als am häufigsten ausgezeichnete Schauspielerin, während Walt Disney mit insgesamt 22 regulären Oscars sowie 4 Ehrenpreisen der unangefochtene Rekordhalter in der Gesamtzahl ist. Die Liste der Oscar-Rekorde ließe sich noch lange fortsetzen – doch manchmal schreiben nicht nur Preise, sondern auch kuriose Begebenheiten Geschichte.

Ein Einzelfall, der die Regeln änderte

Eine besonders bemerkenswerte Ausnahme ereignete sich im Jahr 1945: In diesem Jahr wurde der irische Schauspieler Barry Fitzgerald für seine Rolle im Film „Der Weg zum Glück“ (Originaltitel: „Going My Way“) gleich doppelt nominiert – als Bester Hauptdarsteller und gleichzeitig als Bester Nebendarsteller für dieselbe Rolle.

Der Film erzählt die Geschichte von Chuck O'Malley, einem lebensfrohen Mann, der Priester wird und als Leiter einer heruntergekommenen Kirche in New York eine Gruppe von Jungen inspiriert. In den Hauptrollen glänzten Bing Crosby als O'Malley und Barry Fitzgerald als der ältere Pater Fitzgibbon.

Der Weg zum Glück
Der Weg zum Glück
Starttermin 1. Juli 1946 | 2 Std. 10 Min.
Von Leo McCarey
Mit James Brown (II), William Frawley, Bing Crosby
User-Wertung
3,0

Die Academy-Mitglieder konnten sich offenbar nicht entscheiden, in welcher Kategorie Fitzgeralds Leistung einzuordnen sei – und so wurde er schlicht in beiden nominiert. Letztlich gewann er den Oscar als Bester Nebendarsteller, während Crosby als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.

Diese einmalige Doppel-Nominierung sorgte für erhebliche Verwirrung und führte dazu, dass die Academy ihre Regularien änderte: Seitdem ist es nicht mehr möglich, für dieselbe Rolle in zwei Kategorien nominiert zu werden.

Barry Fitzgerald in Paramount Pictures
Barry Fitzgerald in "Der Weg zum Glück".

Doch Diskussionen über die Abgrenzung zwischen Haupt- und Nebenrollen bleiben ein wiederkehrendes Thema. So wurde etwa Mahershala Ali für seine Rolle in „Green Book“ (2018) als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet, obwohl er gemeinsam mit Viggo Mortensen eine klare Hauptrolle spielte. Ähnlich erging es Kieran Culkin, der in „A Real Pain“ eine zentrale Rolle neben Jesse Eisenberg übernahm, aber ebenfalls nur als Nebendarsteller nominiert wurde.

Übrigens: Für ihre Rolle in „The Help“ wurde Viola Davis 2012 für den Oscar nominiert. Dennoch bereut sie es bis heute, überhaupt an diesem Film mitgewirkt zu haben. Den Grund dafür erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

"Ich habe mich und mein Volk verraten": Oscar-Preisträgerin bereut bis heute einen ihrer besten Filme
facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren