Zwischen Totalausfall und Meisterwerk: So krass spaltet "Jurassic World 4: Die Wiedergeburt" die internationalen Filmkritiker
Christoph Petersen
Christoph Petersen
-Chefredakteur
Schaut 800+ Filme im Jahr – immer auf der Suche nach diesen wahrhaftigen Momenten, in denen man dem Rätsel des Menschseins ein Stück näherkommt.

Mit einem Wert von aktuell 54 Prozent positiver Besprechungen bei Rotten Tomatoes spaltet der „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ die Filmkritik ziemlich genau in der Mitte. Aber was genau sagen die Befürworter*innen? Und was die Zweifler*innen?

Mit „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ soll das Franchise wieder ein Stück weit zu seinen Wurzeln zurückkehren: Anders als im globalen CGI-Overkill „Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter“ spielt der neueste Dino-Blockbuster von „Godzilla“-Regisseur Gareth Edwards überwiegend auf einer einzigen Insel – und es sind erstmals in der Geschichte der Reihe auch keine Stars aus den vorherigen Filmen mit an Bord. Stattdessen stehen wieder stärker die Spannungs-Setpieces mit den Urzeit-Riesen im Zentrum des Geschehens.

Aber wie reagiert die Filmkritik auf diesen Richtungswechsel? Zumindest mal viel besser als beim direkten Vorgänger, der gilt mit nur 29 Prozent positiver Wertungen bei Rotten Tomatoes nämlich als klar schwächster Teil der gesamten Reihe.

Auf der anderen Seite sind 54 Prozent auch nicht gerade super – da hatte man sich gerade angesichts der Beteiligung von Original-Autor David Koepp und „Creator“-Regisseur Gareth Edwards sicherlich noch ein wenig mehr erhofft. Aber was genau sorgt dafür, dass die eine Hälfte den Film lobt und die andere Hälfte eher abrät?

So schneiden die bisherigen sieben "Jurassic"-Filme bei der Kritik ab

Bevor wir zu einzelnen Stimmen kommen, hier erst mal eine Rangliste der bisherigen sieben „Jurassic“-Teile – sortiert nach dem Anteil positiver Kritiken bei Rotten Tomatoes. Wenig überraschend wird diese mit einigem Abstand vom originalen „Jurassic Park“ angeführt:

Positive Stimmen zu "Jurassic World: Die Wiedergeburt"

Für FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen ist es der beste Film der Reihe seit mindestens 28 Jahren – und so lautet das Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik (3,5 von 5 Sternen) dann auch: „‚Jurassic World: Die Wiedergeburt‘ macht seinem Titel alle Ehre! Nach dem völlig überfrachteten ‚Jurassic World: Dominion‘ bringt ‚Monsters‘-Mastermind Gareth Edwards die Reihe wieder in die rechte Spur – mit einigen der bestinszenierten Setpieces der gesamten Reihe.“

Sogar noch eine ganze Ecke begeisterter ist Mark Kennedy von der Associated Press: „In vielerlei Hinsicht versuchen die Macher dasselbe wie ihre Söldner: Sie kehren zum Quellcode zurück, um den Zauber von Steven Spielbergs Blockbuster von 1993 wiederzubeleben. Und das ist ihnen auf packende Weise gelungen.“

Die vollen 5 von 5 Sterne zückt der Kritiker Tim Robey im Daily Telegraph: „Handwerklich ist der Film überragend – ohne Frage der visuell und akustisch beeindruckendste seit dem Original. Doch es braucht eine tiefe, persönliche Liebe zum Medium, damit ein Regisseur solche wuchtigen Effekte, Nervenkitzel, Turbulenzen und euphorischen Höhenflüge liefern kann.“

Neutrale Stimmen zu "Jurassic World: Die Wiedergeburt"

Eher im Mittelfeld bewegt sich zum Beispiel Rory Doherty vom AV Club: „Das Jurassic-Franchise hat seinem Ruf mit verwirrenden Entscheidungen und ausgelutschten Wiederholungen zunehmend geschadet – und der siebte Teil verdient nur dann ein halbwegs wohlwollendes Urteil, wenn man sich darauf einigt, dass es der letzte ist.“

Ähnlich sieht es auch Bill Bria von TheWrap: „Nur weil es Cheeseburger inzwischen überall gibt, heißt das nicht, dass sie nicht verdammt gut schmecken können. ‚Jurassic World: Die Wiedergeburt‘ ist genau so ein gut gemachter Cheeseburger – ob das sättigend und spannend genug ist, hängt ganz vom eigenen Appetit ab.“

Negative Stimmen zu "Jurassic World: Die Wiedergeburt"

Zu den größten Gegnern von „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ zählt sicherlich der Indiewire-Chefkritiker David Ehrlich, der unter der Überschrift „Um Himmels willen – irgendwas sollte diese verdammten Dinosaurier nochmal ausrotten!“ direkt schreibt: „Sinnlos, es am Leben zu erhalten, aber unmöglich zu töten: Das ‚Jurassic‘-Franchise kehrt mit einem weiteren lauten Nickerchen von einem neuen Teil zurück.“

Ähnlich sieht es auch Nick Schager von The Daily Beast: „Das enttäuschende Ergebnis ähnelt seinen ikonischen Bestien: ein hübscher Klon, der keinem anderen Zweck dient, als die Taschen seiner Schöpfer zu füllen.“

Oder auch David Jenkins von Little White Lies: „Ein neu verpacktes Produkt mit ein paar oberflächlichen Spielereien, von dem die Macher glauben, dass das Publikum es allein deshalb sehen will, um bei all dem Dino-Trubel auf dem Laufenden zu bleiben.“

Und zuletzt Allison Willmore von Vulture: „Dem Publikum scheint die Begeisterung für das, was die Jurassic Worlds verkaufen, noch nicht vergangen zu sein – zumindest noch nicht. Aber den Leuten, die sie machen sollen, sind die Ideen längst ausgegangen.“

„Jurassic World: Die Wiedergeburt“ läuft ab dem 2. Juli 2025 in den deutschen Kinos. Aus diesem Anlass haben wir Regisseur Gareth Edwards zu einem persönlichen Interview getroffen, in dem wir auch ausführlich über die Snickers-Verpackung sprechen, die das ganze neuerliche Abenteuer überhaupt erst ins Rollen bringt:

"Der T-Rex wurde von David Copperfield trainiert": Das große FILMSTARTS-Interview mit "Jurassic World: Die Wiedergeburt"-Regisseur Gareth Edwards

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