Das Ende und die Abspannszenen von "The Fantastic Four: First Steps" erklärt
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Am Ende von „The Fantastic Four: First Steps“ geht es für die Marvel-Familie nicht ins MCU, wie viele erwartet haben. Die erste Post-Credit-Szene samt Auftritt von Doctor Doom verrät uns im Verbund mit der Abspannszene von „Thunderbolts*“ eine Menge.

Vor dem Kinostart von „The Fantastic Four: First Steps“ hörte man unter Marvel-Fans eine Spekulation immer und immer wieder. Das Comic-Abenteuer werde bestimmt damit enden, dass Reed Richards alias Mister Fantastic (Pedro Pascal), Sue Storm alias Die Unsichtbare (Vanessa Kirby), Johnny Storm alias Die menschliche Fackel (Joseph Quinn) und Ben Grimm alias Das Ding (Ebon Moss-Bachrach) ihre Welt verlassen, um ins MCU zu wechseln.

Da wurde gemutmaßt, dass sie Galactus nicht stoppen können oder vor ihm fliehen, um andere Welten zu warnen. Doch Pustekuchen! Ein solches Ende hätte auch nicht zu diesem grundoptimistischen Marvel-Spektakel gepasst. Schließlich geht es gerade darum, dass Reed, Sue und Co. nicht aufgeben und einen Weg finden, die Bedrohung für alle abzuwenden. Das hätte eine Niederlage oder ein Abhauen untergraben.

Stattdessen bleiben sie am Ende von „The Fantastic Four: First Steps“ weiter auf ihrer Erde – und das sogar noch für einige Jahre, wie wir aus der ersten Abspannszene erfahren.

Die wichtige Abspannszene spielt 4 Jahre in der Zukunft

Während die zweite Abspannszene einfach nur ein amüsanter Ausschnitt aus den Cartoons rund um die Superfamilie ist, hat die vorherige Post-Credit-Sequenz eine große Bedeutung.

Erst einmal erfahren wir, dass es einen Zeitsprung von vier Jahren gegeben hat. Die Fantastischen Vier haben also nach dem Ende des Films noch vier weitere Jahre Abenteuer bestanden, Dinge erlebt und sich weiterentwickelt sowie verändert – was natürlich viel erzählerischen Spielraum für ihre künftigen Auftritte bietet. Nebenbei verrät uns die Szene, wie hochintelligent Franklin Richards, der kleine Sohn von Reed und Sue ist. Schließlich liest er mit seinen vier Jahren schon sehr anspruchsvolle Literatur.

Vor allem bekommen wir aber den ersten Blick auf Doctor Doom (Robert Downey Jr.) – wenn auch nur von hinten. Für einen kurzen Moment lässt Sue ihren kleinen Sohn Franklin aus den Augen, um ein weiteres Buch zum gemeinsamen Lesen zu holen. Als sie zurückkommt, hockt Doom vor dem kleinen Jungen. Er hat seine Maske abgezogen, sodass das Kind in sein Gesicht sehen kann. Wir bekommen das Antlitz aber noch nicht zu sehen. Warum aber taucht der Fiesling des kommenden Marvel-Films „Avengers 5: Doomsday“ hier auf?

Doctor Doom will Franklin Richards – und das ist der Grund

Wir gehen davon aus, dass Doctor Doom ein großes Interesse an Franklin aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten hat. „The Fantastic Four: First Steps“ bleibt in dieser Hinsicht bewusst vage und auch wir wollen in diesem Artikel nicht zu sehr ins Detail gehen, aber Franklin gehört zu den mächtigsten Wesen im Marvel-Universum. Vergesst Scarlet Witch, Captain Marvel oder zuletzt Sentry – dieser Junge steckt sie locker in die Tasche.

Dieses Baby ist sehr wichtig und sehr mächtig! Disney und seine verbundenen Unternehmen
Dieses Baby ist sehr wichtig und sehr mächtig!

Das wusste auch Galactus (Ralph Ineson) – und deswegen wollte er Franklin haben, um seinen eigenen Hunger auf Planeten loszuwerden. Und aus diesem Grund will wahrscheinlich auch Doom sich des Jungen bemächtigen.

Wir wissen, dass Doom irgendwelche Pläne mit dem Multiversum hat. Es wird gemunkelt, dass er es zerstören will, weil er weiß, dass am Ende nur eine Welt überleben kann. Dabei soll ihm womöglich Franklin helfen, denn dessen Kräfte können ganze Universen erschaffen oder eben auch vernichten.

Für uns bestätigt: Die Fantastic Four und Doom kennen sich

Bevor wir dazu kommen, wie das auf die Geschichte von „Avengers: Doomsday“ einzahlen wird, noch ein Detail zur Abspannszene, welches leicht zu übersehen ist. Für uns bestätigt dieser Moment, dass sich Doctor Doom und die Fantastic Four kennen. Wenn ein mysteriöser und bedrohlich wirkender Eindringling direkt vor ihrem Sohn stehen würde, können wir uns sicher sein, dass Sue, ohne eine Sekunde zu zögern, diesen mit einem Energiefeld erst mal weit genug wegschleudern würde – zumal sie ihre Kräfte bereits vorab aktiviert hat, als sie merkte, dass jemand anderes im Raum ist.

Schon zu Beginn von „The Fantastic Four: First Steps“ sehen wir, dass im Rahmen der Versammlung der Völker dieser Erde die Plätze eines Reichs namens Latveria unbesetzt bleiben. Comic-Fans wissen sofort, dass dies die Heimat von Doctor Doom ist. Er beteiligt sich offensichtlich (im Gegenteil zum Beispiel zum Mole Man) nicht an den Errungenschaften von Sue Storm und ihrer Future Foundation, sondern macht sein eigenes Ding.

Wir sind überzeugt: Diese Fantastic Four kennen Doctor Doom sehr gut. Disney und seine verbundenen Unternehmen
Wir sind überzeugt: Diese Fantastic Four kennen Doctor Doom sehr gut.

Diese Szene ist unserer Meinung nach mehr als ein Easter-Egg. Sie soll etablieren, dass Doctor Doom in dieser Welt existiert. Wir gehen ganz fest davon aus, dass die in den kommenden „Avengers“-Filmen so wichtige Figur auch von Erde-828 stammt. Und dabei hatte Doom bereits viele Begegnungen mit seinem einstigen Freund und späteren Feind Reed sowie auch mit Sue. Sie sieht also in dieser Szene vor ihrem Kind einen alten Bekannten.

Unserer Meinung nach ist es auch wichtig, diesen Aspekt der Comics beizubehalten. Die Hassliebe von Doom zu den Fantastic Four ist einer der faszinierendsten Aspekte der Vorlage. Diese persönliche Beziehung zu entfernen, würde die Figur massiv entwerten. In den Comics ist er sogar der – wir nennen es mal – „Ziehvater“ (denn die genaue Erklärung ist recht kompliziert) von Franklins kleiner Schwester Valeria, was verdeutlicht, wie eng die Beziehung teilweise ist.

Ist das bereits eine Szene aus "Avengers: Doomsday"?

Wir wissen aus offiziellen Aussagen, dass diese Szene nicht von „The Fantastic Four“-Regisseur Matt Shakman inszeniert wurde. Joe und Anthony Russo haben bei ihr Regie geführt – wie übrigens zuvor auch schon bei der Abspannszene von „Thunderbolts*“. Beide Szenen sind im Rahmen der Dreharbeiten von „Avengers: Doomsday“ entstanden.

Daher spricht für uns auch viel dafür, dass beides keine klassischen Abspannszenen sind, die extra für diesen Film gemacht wurden. Es sind womöglich kurze Auszüge aus längeren Szenen aus dem kommenden Film. Das gab es bei Marvel schon häufiger. Die Abspannszene von „Ant-Man“ ist zum Beispiel eine Szene aus „Captain America: Civil War“. Wir gehen daher davon aus, dass wir beide Szenen in „Avengers: Doomsday“ erneut sehen werden.

Interessant ist dabei übrigens auch, dass rund um den Auftritt von Doom in der „The Fantastic Four“-Abspannszene Musik von Alan Silvestri erklingt. Der ist der Komponist von „Avengers: Doomsday“ und gibt uns hier schon mal einen Vorgeschmack auf sein musikalisches Thema für Doom.

So geht es nun mit Doom, Franklin und den Fantastic Four im MCU weiter

In welchem Zusammenhang die Abspannszenen im kommenden großen MCU-Aufeinandertreffen eingebaut sind, können wir nur spekulieren. Womöglich beginnt „Avengers 5: Doomsday“ aber mit der „The Fantastic Four: First Steps“-Szene. Doom ist hier wahrscheinlich nicht einfach da, um das Kind alter Freunde zu besuchen. Weil er – wie oben beschrieben – Franklins Kräfte braucht, entführt er den Jungen hier vielleicht gerade. Und da er mit seinen Kräften andere Universen zerstören will, macht er sich auf eine Reise in diese anderen Welten. Das dürfte die Fantastic Four veranlassen, ihm nachzueilen.

Die Abspannszene von „Thunderbolts*“ mit dem Raumschiff der Fantastic Four spielt dann wahrscheinlich nach der „First Steps“-Post-Credit-Sequenz. Entweder erreicht hier Doom, der das Schiff womöglich für seine Flucht gestohlen hat, die Erde-616 (also das Haupt-MCU) oder die ihm nacheilende Familie. Auf jeden Fall dürfen wir erwarten, dass es im weiteren Verlauf für diese mit reichlich MCU-Unterstützung aber zumindest zwischenzeitlich auch wieder zurück auf ihre Erde-828 geht. Denn Kevin Feige hat bereits verraten, dass das Baxter Building ein wichtiger Schauplatz ist und die Vier hier einige MCU-Figuren als Gäste empfangen werden.

The Fantastic Four: First Steps“ läuft aktuell in den Kinos. Mehr zum Film gibt es übrigens auch in unserem ausführlichen Interview mit Regisseur Matt Shakman.

Darum ist "The Fantastic Four: First Steps" der Film, den es aktuell definitiv braucht: Unser Interview mit Matt Shakman

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