Dieses aufwändige 4-Stunden-Epos wurde trotz Robin Williams, Kate Winslet und vielen anderen Stars zum Mega-Flop
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Vor 29 Jahren kam ein 242 Minuten langes Epos mit zahlreichen Superstars in die Kinos – das trotz der eindrucksvollen Besetzung und vier Oscar-Nominierungen aber ziemlich unterging. Hier erfahrt ihr, um welchen Film es geht.

Kenneth Branagh ist nicht nur ein bekannter Schauspieler (u.a. „Tenet“ und die „Harry Potter“-Reihe), er feierte auch hinter der Kamera zahlreiche Erfolge: So führte er bei so unterschiedlichen Filmen wie dem Marvel-Blockbuster „Thor“, dem Agenten-Actioner „Jack Ryan: Shadow Recruit“, dem Disney-Live-Action-Remake „Cinderella“ sowie drei Krimis um den von Agatha Christie geschaffenen Ermittler Hercule Poirot (u.a. „Mord im Orient-Express“) Regie. Seine autobiografisch angehauchte Familienchronik „Belfast“ erhielt 2022 insgesamt sieben Oscar-Nominierungen.

Doch zuvor war Branagh vor allem für seine Shakespeare-Adaptionen bekannt. Fünf Werke des britischen Dramatikers hat der heute 64-Jährige verfilmt – „Henry V.“ (1989), „Viel Lärm um nichts“ (1993), „Hamlet“ (1996), „Verlorene Liebesmüh'“ (2000) und „Wie es euch gefällt“ (2006).

Wenn Kenneth Branagh Shakespeare verfilmt, stehen die Superstars Schlange

Jedes Mal gelang es Branagh dabei, ein hochkarätiges Ensemble zusammenzutrommeln – so auch in „Hamlet“, der aufwändigsten seiner Shakespeare-Umsetzungen. Während er sich selbst in der Titelrolle des Dänenprinzen besetzte, tummeln sich in weiteren Rollen Stars wie Kate Winslet („Titanic“), Robin Williams („Mrs. Doubtfire“), Jack Lemmon („Das Appartement“), Julie Christie („Wenn die Gondeln Trauer tragen“), Gérard Depardieu („Asterix & Obelix“), Richard Attenborough („Jurassic Park“), Charlton Heston („Ben Hur“), Judi Dench (die M aus sieben „James Bond“-Filmen) und Billy Crystal („Harry und Sally“).

Hamlet
Hamlet
Starttermin 5. Juni 1997 | 4 Std. 02 Min.
Von Kenneth Branagh
Mit Kenneth Branagh, Richard Attenborough, Brian Blessed
User-Wertung
3,1

Doch am Ende halfen auch die großen Namen nichts: „Hamlet“ erhielt vier Oscar-Nominierungen (darunter für die detailverliebten Kostüme und das prächtige Szenenbild), wurde aber zum Box-Office-Flop – bei einem Budget von 18 Millionen US-Dollar konnte das Epos gerade einmal 7,1 Millionen US-Dollar in die weltweiten Kinokassen spülen. Das hatte verschiedene Gründe: Zum einen hat sich Branagh dazu entschieden, Shakespeares Tragödie nicht nur im Originaltext, sondern auch ungekürzt auf die Leinwand zu bringen – so beträgt die Lauflänge des Films mehr als vier Stunden!

Dazu kommt, dass sechs Jahre zuvor bereits eine andere, ebenfalls starbesetzte (u.a. Mel Gibson, Glenn Close und Helena Bonham Carter), dafür etwas kürzere „Hamlet“-Adaption erschienen war. Die vermutlich ohnehin überschaubare Motivation des Publikums, sich 242 Minuten klassisch inszenierten Shakespeare auf der Leinwand anzusehen, dürfte sich durch diesen Umstand mit Sicherheit noch einmal verringert haben.

Mehr Glück hatte wenige Monate später Baz Luhrmann, der sich mit seiner poppig-bunten „Romeo & Julia“-Verfilmung zwar ebenfalls an den Originaldialog hielt, die weltberühmte Liebesgeschichte aber in einem (post)modernen Setting ansiedelte – und damit einen Nerv traf!

Wenn ihr übrigens wissen wollt, welche überraschende Verbindung es zwischen Shakespeare und den „X-Men“ gibt, dann lest auch den nachfolgenden Artikel:

Vier "X-Men"-Stars, eine Rolle: Das haben zwei der größten Marvel-Feinde gemeinsam!

Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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