Regiegrößen wie Steven Spielberg, George Lucas, Peter Jackson sowie Tim Burton ließen sich von diesem filmischen Meilenstein inspirieren, Tom Hanks bezeichnete ihn sogar als „großartigsten Film, der je gemacht wurde“: Der Abenteuerklassiker „Jason und die Argonauten“ erzählt in 103 zügigen, mitreißenden Minuten eine sagenhafte Geschichte über Verrat, Heldenmut, Gottheiten und Monster.
All dies bestückt mit Trickeffekten, die einst bahnbrechend waren und heute dank der sichtbaren, kunsthandwerklichen Passion, die in sie geflossen ist, das cineastische Herz höher springen lassen. Falls ihr euch wieder einmal oder erstmals in den Bann dieses Abenteuers ziehen lassen möchtet: „Jason und die Argonauten“ könnt ihr via Prime Video als VOD beziehen!
Darum geht es in "Jason und die Argonauten"
Thessalien im antiken Griechenland: Thronerbe Jason (Todd Armstrong) führt seine Argonauten in eine außergewöhnliche, abenteuerliche und persönliche Mission – er will das Goldene Vlies im fernen Kolchis finden und somit seinen ihm gebührenden Platz als König zurückzuerobern!
An Bord der „Argo“ versammeln sich allerdings nicht nur Helden wie Herakles (Nigel Green) und der blinde Hellseher Phineas (Patrick Troughton), das Schiff wird auch zum Sammelplatz für Gelegenheiten zum Verrat, gefährliche Herausforderungen und Glaubensfragen göttlichen Ausmaßes...
Einfach spektakulär, spektakulär einfach!
In diesen dramaturgisch kompakten, dennoch eine gewaltige Bandbreite an Schauwerten bietenden Klassiker sind absurde Bemühungen geflossen: Allein für die Schlacht gegen wandelnde Skelette, die sich fest in die DNA des westlichen Effektkinos gebrannt hat und unzählige Male referenziert wurde, gingen vier Monate Produktionszeit drauf. Und dieser ikonische Moment dauert lediglich knapp drei Filmminuten!
Stop-Motion-Legende Ray Harryhausen und das restliche Trickteam mussten abseits dieser Sequenz viele weitere Effekte stemmen. Und sie alle sind beeindruckend! Zweifelsohne, gemäß heutiger Sehgewohnheiten dürften sie sofort als Tricks enttarnt werden. Trotzdem wirken die Harpyien, die Hydra und der wandelnde Bronzeriese Talos glaubhaft und wahrhaftig – denn Harryhausen verstand es, all seinen Schöpfungen Persönlichkeit zu verleihen, weshalb sie mit dem Storytelling und dem Flair des Films verschmelzen. Und das ist deutlich wirkungsvoller als ein nahtloser, aber nichtssagender Trick.
Nahtlos ist derweil, wie „Elliot, das Schmunzelmonster“-Regisseur Don Chaffey in „Jason und die Argonauten“ das Ausmaß dieser unzähligen Male neu aufgegossenen, antiken Erzählung mit der Freude am Entertainment vereint: Dieser Abenteuerfilm besticht dadurch, dass er mit all seinen Elementen einfach schmissige Unterhaltung bieten will – dabei aber eine ernste Miene bewahrt. „Jason und die Argonauten“ ist keine düstere, pseudo-realistische Neuinterpretation des Stoffes, sondern ein kecker Ritt durch Abenteuerwelten, der dadurch zusammengehalten wird, dass alle Beteiligten dieses Illusionsspiel für voll nehmen, ohne es zu übertreiben.
Ein schwieriger Balanceakt, bei dem sich Chaffey auf charaktervolle, mediterrane Drehorte und eine mythisch-voluminöse Filmmusik von Bernard Herrmann verlassen kann – sowie auf ein hocheffizientes Skript von Beverley Cross und Jan Read. Es verzichtet auf komplizierte Erklärungen, Vorlauf, Leerlauf und einen ellenlangen Nachklapp. Stattdessen setzt es auf episodenhaften Nervenkitzel, in dessen Konsequenz Jason stimmig über sich hinauswächst, sowie auf amüsant-unerklärliche, göttliche Einflussnahme: Mal hilft der Olymp, mal mischt er sich störend ein, mal halten die Götter die Füße still – wer wird schon schlau aus ihnen?
Hauptsache, das Abenteuer packt als solches und ist keine Minute zu lang oder zu kurz. Ein Mantra, das im Spektakelkino von Filmschaffenden und Fans zu oft vergessen wird. Und wenn ihr nach „Jason und die Argonauten“ noch mehr Abenteuer erleben möchtet: Wie wäre es mit unserem folgenden Streaming-Tipp?
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.