Wer in den Tagen und Wochen vor dem Start von „Thunderbolts*“ in den einschlägigen Fanforen auf Reddit und Co. unterwegs war, dürfte schon so eine Ahnung gehabt haben, für die meisten anderen dürfte es jedoch eine ziemliche Überraschung gewesen sein: Taskmaster (Olga Kurylenko) wird in „Thunderbolts“ schon nach wenigen Minuten von Ghost (Hannah John-Kamen) getötet – und anders als bei vielen anderen Marvel-Filmen ist dieser Tod offenbar sehr endgültig.
Das ist jedoch nicht der Hauptgrund dafür, warum dieser Tod so überraschend kommt. Überraschend ist der Tod von Taskmaster auch deswegen, weil die Figur auf fast allen Postern und in fast allen Trailer zum Film zu sehen war, wenn auch zumeist am Rand oder im Hintergrund. Hier etwa in der Szene im Watchtower (dem ehemaligen Avengers Tower), in der die Thunderbolts Valentina Allegra de Fontaine (Julia Louis-Dreyfus) gegenübertreten:

Die Szene findet ihr auch in dem über diesem Artikel eingebetteten Trailer bei Minute 3:03. In der Kinofassung des Films ist Taskmaster hier hingegen schon längst tot, doch offenbar wurde auch eine Version der Szene mit Taskmaster gedreht – oder wurde die Figur hier digital eingefügt? Auch das wäre eine Möglichkeit und solche Tricksereien haben im Marvel-Marketing auch schon eine gewisse Tradition (siehe etwa „Spider-Man: Homecoming“ oder „Avengers 3: Infinity War“).
Regisseur Jake Schreier erklärt Tod von Taskmaster
Wie dem auch sei: Wie „Thunderbolts*“-Regisseur Jake Schreier im Interview mit dem Magazin Entertainment Weekly erklärte, sei die Idee, Taskmaster zu töten, erst im Laufe der Arbeit an dem Film entstanden. „Als wir alle wieder zusammengekommen sind, nachdem der Streik [der Drehbuch- und Schauspiel-Gewerkschaften in Hollywood] vorüber war, haben wir darüber nachgedacht, wie wir den Film verbessern können, und es schien wirklich so, als wäre der Film ein bisschen blutleer“, so Schreier.
Er habe jedoch signalisieren wollen, dass jede der Figuren in „Thunderbolts“ jederzeit getötet werden könne und niemand von ihnen unsterblich sei, erklärte der Regisseur weiter. „Ich weiß, dass das schwierig ist heutzutage, wo Dinge bekannt werden, bevor die Filme erscheinen, aber im Kontext dieses Films hatten wir das Gefühl, dass wir etwas riskieren mussten. Man sollte wirklich nicht wissen, wer von ihnen überlebt, und es sollte klar sein, dass es jede und jeden von ihnen hätte treffen können.“
Darum stirbt Olga Kurylenko schon so früh in "Thunderbolts"
Auch die Entscheidung, Taskmaster schon so früh im Film zu töten, erklärte Schreier gegenüber EW: Man haben mehrere Versionen davon in Betracht gezogen, schlussendlich sei man aber zu dem Entschluss gekommen, dass ein späterer Tod zu sehr den Fokus des Films auf sich gezogen hätte.
„Es wäre sehr schön gewesen, [Taskmaster] länger im Team zu haben und Olga ist eine wunderbare Schauspielerin. Doch so ein Tod später im Film hätte deutlich länger nachgehallt und es schwerer gemacht, unsere tonale Balance zu finden. […] Um den Ton zu bewahren und das Team zu erschaffen, war es also am besten, auch wenn es sich etwas kaltblütig anfühlt, dass es früh passiert.“

Gleichzeitig betonte Schreier im Gespräch mit Entertainment Weekly aber auch, dass der Tod von Taskmaster ziemlich bedeutsam sei, auch wenn er im Film (scheinbar) keine allzu große Rolle spiele:
„Wie Yelena später im Film sagt: Sie hat ein hartes Leben geführt und viele Menschen getötet und dann wurde sie getötet, so wie wir auch eines Tages“, so Schreier. „Und ich finde, dass ihre Figur auf diese Weise im Film weiterlebt, dass [die Thunderbolts] darüber nachdenken, darüber, was sie getan haben, und darüber einfach unbekümmert herumzulaufen und Befehle zu befolgen, darüber, an so einem dunklen, isolierten Ort zu leben.“
„Thunderbolts*“ läuft seit dem 1. Mai 2025 in den deutschen Kinos – oder sollten wir lieber sagen: „The New Avengers“ läuft seit dem 1. Mai 2025 in den deutschen Kinos? Aktuell deutet nämlich alles darauf hin, dass Marvel den alternativen/finalen Titel des Films auch offiziell macht:
Marvel macht den neuen (!) Titel von "Thunderbolts" offiziell: Der Avengers-Twist erklärt