"Zu viel Geld ist nicht gut!" Jackie Chan kritisiert seinen größten Hollywood-Blockbuster
Björn Becher
Björn Becher
-Mitglied der Chefredaktion
Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Jackie Chan feiert mit „Karate Kid: Legends“ sein Hollywood-Comeback. Die großen Budgets in der Traumfabrik gereichen seiner Meinung nach allerdings nicht immer den Filmen zum Vorteil, wie er nun anhand der „Rush Hour“-Trilogie deutlich machte.

Warner Bros.

Von BuzzFeed wurde Jackie Chan gebeten, seine drei „Rush Hour“-Filme zu ranken. Erst zierte sich die Action-Legende, doch dann gab er einen sehr vielsagenden Einblick in seine Sicht auf die bisherige Reihe: „Der erste Film: wenig Geld, wenig Zeit. Wir haben gedreht wie: ‚Los, los, los, los!‘ Der zweite Film: viel Geld, viel Zeit. Der dritte Film: zu viel Geld, zu viel Zeit. Zu viel Geld ist nicht gut!“

Jackie Chan spielt gegenüber BuzzFeed damit auf das explodierende Budget der Reihe an. „Rush Hour“ kostete rund 35 Millionen Dollar, bei „Rush Hour 2“ wuchs das Budget bereits auf 90 Millionen Dollar und bei „Rush Hour 3“ waren es dann 140 Millionen Dollar. Von den Kosten her ist es damit der größte Hollywood-Blockbuster in der Karriere von Chan.

Dass „Rush Hour 3“ der teuerste Film in Chans Karriere ist, hat sich an den Kinokassen aber nicht ausgezahlt. Mit Einnahmen von 258 Millionen Dollar war „Rush Hour 3“ zwar kein Flop, blieb aber deutlich hinter den 347 Millionen Dollar des Vorgängers zurück und war ungefähr auf dem Niveau des viel günstigeren ersten Teils. Der spielte 244 Millionen Dollar weltweit ein.

Zu viel Geld schadet der Kreativität:

Jackie Chan ist klar der Überzeugung, dass viel Geld einem Film nicht unbedingt nutzt, sondern eher schadet. Das dürfte auch an der Karriere des Schauspielers liegen, der es immer gewohnt war, kreative und kostengünstige Lösungen zu finden. Die Bemerkung über das schnelle Drehen („Los, los, los, los!“) entspricht zudem auch der Arbeitsweise, die er in seinen eigenen Produktionen in seiner chinesischen Heimat verfolgt.

Bereits in der Vergangenheit kritisierte er das starre Hollywood-System am Beispiel der „Rush Hour“-Filme: „Ich darf den Tisch nicht verschieben. Ich kann den Dolly nicht bewegen. Ich kann meinen Kamerawinkel nicht festlegen, weil das der Kameramann macht. Der Kameramann ist nicht der Action-Regisseur! Wie kann er den für mich besten Winkel kennen?“

Sein ab heute in den Kinos laufender neuer Film „Karate Kid: Legends“ dürfte dem Schauspieler da deutlich besser passen. Der wurde angeblich für moderate 45 Millionen Dollar gedreht und Chan hatte Einfluss auf die Gestaltung der Action. In der Preisrange zwischen 35 und 50 Millionen Dollar entstand das Gros von Chans Hollywood-Filmen. Mehr zu „Karate Kid: Legends“ gibt es übrigens in der aktuellen Ausgabe unseres Podcasts Leinwandliebe:

Trotz der offensichtlichen Unzufriedenheit mit „Rush Hour 3“ will Jackie Chan die Action-Reihe übrigens gerne fortsetzen. Für „Rush Hour 4“ möchte er schon lange wieder mit Chris Tucker ein ungleiches Cop-Duo bilden. Dabei dürfte das Budget dieses Mal auch wieder deutlich moderater ausfallen – wenn es denn zu einer weiteren Fortsetzung kommt. In einem anderen Interview macht Chan nämlich jetzt deutlich, dass man dazu langsam mal in die Pötte kommen müsse. Schließlich werden er und Tucker nicht jünger. Mehr dazu gibt es im folgenden Artikel:

"Beeil dich! Sonst sind wir 100 Jahre alt": Jackie Chan will endlich "Rush Hour 4" drehen!
facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren