Obwohl der dritte „Jurassic World“-Film hierzulande den Untertitel „Ein neues Zeitalter“ trug, stellte er eher das Ende einer Ära dar. Der jüngste „Jurassic“-Film hat zwar weiterhin den Zusatz „World“ im Titel, doch ist „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ ein eigenständiger Neubeginn mit völlig anderem Figurenensemble, bislang unbekanntem Schauplatz und neuer Geschichte – die außerdem in sich geschlossen ist.
Anders als bei vielen anderen Blockbustern heutzutage gibt es am Ende keinen großen Teaser für den nächsten Film. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass die Reihe mit „Die Wiedergeburt“ endet...
Ende gut, alles gut?
Ab hier folgen Spoiler zum Ende von „Jurassic World: Die Wiedergeburt“! Auch im insgesamt siebten „Jurassic“-Teil enden natürlich wieder einige Menschen als Saurier-Futter, letztlich wird der Tag aber gerettet. Sowohl das Trio aus den Söldner*innen Zora (Scarlett Johansson) und Duncan (Mahershala Ali) sowie Paläontologe Henry (Jonathan Bailey) als auch die Familie von Reuben (Manuel Garcia-Rulfo) können von der Dino-Insel fliehen – mit den DNA-Proben der Saurier-Giganten im Gepäck, die sie der Allgemeinheit für potentiell weltverändernde Herzmedizin zur Verfügung stellen wollen. Also Ende gut, alles gut?
Danach sieht es zumindest erst einmal aus. Aber ein endgültiger Schlussstrich wird hier natürlich nicht unter die Saurier-Saga gemacht. Die Urzeittiere bevölkern aufgrund des für sie ungeeigneten Klimas unserer heutigen Zeit mittlerweile zwar nur noch kontrollierte Landstriche und Inseln in Äquatornähe, doch auch hier bieten sich theoretisch noch viele weitere Geschichten an.
Mehr D-Rex oder Dino-Action auf weiteren Inseln?
Mit der Einführung von D-Rex und Mutadon hat „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ furchteinflößende neue Monster etabliert, die die Ereignisse des Films zudem überlebt haben und sich für eine Rückkehr in einem weiteren Teil der Reihe anbieten. So könnte sich eine neue Menschengruppe auf die Insel Saint-Hubert verirren und den Gen-Experimenten in die Klauen laufen.
Gleichzeitig machen die neuen Kreaturen deutlich, wie weit man die Dino-Experimente bei der Firma InGen tatsächlich noch getrieben hat – und das eröffnet natürlich die Tür für viele weitere schaurige Schöpfungen. Der Kreativität der Macher sind bei etwaigen Mutationen und Kreuzungen hier kaum Grenzen gesetzt. So wie man für „Die Wiedergeburt“ nun Saint-Hubert aus dem Hut gezaubert hat, wäre es darüber hinaus ein Leichtes, noch weitere Forschungsinseln neu zu erfinden, auf denen vielleicht sogar noch grausamere Versuche durchgeführt wurden.
Und wer weiß: Vielleicht bekommen wir so eines Tages ja doch noch Dino-Mensch-Hybriden, die einst Teil eines schließlich verworfenen „Jurassic Park 4“-Konzepts waren. Und auch der im ersten „Jurassic World“ bei Owens trainierten Raptoren angerissene Handlungsstrang um den möglichen Missbrauch von Dinos als Waffen könnte im Zuge weiterer Experimente neu aufgegriffen werden.

Womöglich könnte es aber auch stärkere Bestrebungen geben, die Dinos zu schützen, wenn die erwähnten Forschungen an die Öffentlichkeit gelangen. Der gleiche Effekt könnte aber auch dadurch erzielt werden, dass man nach „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ sieht, welchen Nutzen die Saurier für die Menschheit haben könnten – was sowohl zum Guten genutzt als auch zum Bösen ausgenutzt werden könnte.
Die Optionen sind hier also mannigfaltig und je nach Bedarf könnte angesichts des immer größer gewordenen Figurenrepertoires der eine oder andere Charakter aus den vorherigen Filmen zurückkehren. Oder aber man legt künftige „Jurassic“-Abenteuer – ähnlich wie „Die Wiedergeburt“ – als jeweils eigenständige Filme an, die man ohne Vorwissen schauen kann und die nicht direkt einen Zweiteiler oder eine neue Trilogie starten.
Wird "Jurassic World 4" ein Hit?
Ob „Jurassic World 5“ zustandekommt, hängt aber letztlich wohl nicht von einer Story-Idee, sondern primär von einer Sache ab: Wird „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ an den Kinokassen ein weiterer Hit für das Dino-Franchise? Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas schwer vorherzusagen.
Fakt ist: Das Interesse an Dinosauriern scheint – anders als in der fiktiven Welt der Filme selbst – tatsächlich noch immer groß zu sein. Alle drei vorherigen „Jurassic World“-Filme spielten weltweit jeweils über eine Milliarde Dollar ein (wenn auch mit fallender Tendenz). Und „Jurassic World 4“ hätte als Sommerblockbuster mit Feiertagsstart in den USA nun die besten Voraussetzungen, um es ihnen gleichzutun.
Aktuell sieht es allerdings nicht danach aus: Erste Prognosen gehen davon aus, dass der Monster-Actioner am langen Startwochenende global rund 250 Millionen Dollar einspielen wird. Ein ordentlicher Wert, der aber dennoch weit unter den Zahlen der Vorgänger liegt, die dafür außerdem ein kürzeres Wochenende zur Verfügung hatten („Jurassic World“: 525 Millionen Dollar, „Jurassic World: Das gefallene Königreich“: 371 Millionen Dollar, „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“: 389 Millionen Dollar.).
Auch ohne die Milliarde auf dem Weg zu "Jurassic World 5"?
Auch weil „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ diesmal ohne eine IMAX-Auswertung mit teureren Ticketpreisen auskommen muss (die großen Leinwände werden zunächst von „F1 - Der Film“ und dann von „Superman“ belegt) und viele vom Vorgänger „Ein neues Zeitalter“ enttäuscht waren, dürfte das Sequel nun nicht in dieselben Sphären vordringen.
Doch ganz so hohe Fabelzahlen wären auch nicht nötig, um eine weitere Fortsetzung zu rechtfertigen. Bei einem kolportierten Budget irgendwo zwischen 180 und 250 Millionen Dollar (und damit weit weniger als etwa der angeblich über 400 Millionen Dollar teure „Jurassic World 2“) könnte man beim Studio Universal schon jenseits der 600-Dollar-Marke darüber nachdenken, das beliebte Franchise weiter fortzuführen. Und ein solcher Wert ist definitiv drin.
Falls ihr übrigens mehr über den erwähnten D-Rex wissen wollt, lest am besten auch noch folgenden Artikel:
Der D-Rex in "Jurassic World: Die Wiedergeburt" erklärt: Das bedeutet sein Name und diese Film-Monster dienten als Vorlage