"Psychologisches Cringe-Experiment" neu im Heimkino: Marvel-Star durchleidet stilsicheren Sci-Fi-Trip
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

„WandaVision“-Star Elizabeth Olsen und „Tenet“-Nebendarsteller Himesh Patel werden von „Tomb Raider“-Mimin Alicia Vikander an ihre Belastungsgrenze gebracht: „The Assessment“ ist ab sofort im Heimkino erhältlich.

Wer jemals in der vollen Bahn, im überfüllten Supermarkt oder im nicht-mehr-so-ruhigen Café quengelnde Kinder erduldet, überforderte Eltern gesehen und gedacht hat „Das kommt davon, wenn alle Kinder kriegen dürfen“, bekommt von diesem Film einen Zerrspiegel vorgehalten: Regisseurin Fleur Fortuné entwirft in „The Assessment“ eine Zukunft, die von technischem Fortschritt, gesellschaftlichem Umdenken und klimabedingtem Ressourcenmangel gezeichnet ist.

Die menschliche Art wird nur noch durch künstliches Kinderaustragen erhalten – und es ist streng reglementiert, wer Zugang zu dieser Technologie bekommt. Wie das zwei wollende Eltern zermürbt, zeigt der „Sci-Fi-Mindfuck“, wie FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen den Film nennt, detailliert und stilsicher. Wenn ihr nun neugierig geworden seid, könnt ihr euch glücklich schätzen, denn seit dieser Woche ist „The Assessment“ auf DVD, Blu-ray und auf 4K-Blu-ray im Heimkino erhältlich!

Bei der 4K-Variante handelt es sich um ein 2-Disc-Mediabook, das den Film zusätzlich auf Blu-ray enthält und ein 24-seitiges Booklet von Kathrin Horster umfasst. Alternativ zu den haptischen Veröffentlichungen gibt es die Möglichkeit, den Sci-Fi-Film unter anderem via Prime Video* als VoD zu beziehen.

Oder ihr nutzt die Möglichkeit, und bestellt direkt beim Herausgeber Capelight: Das 4K-Mediabook*, die Blu-ray* und die DVD* sind allesamt beim Label erhältlich. Im Capelight-Shop könnt ihr zudem Bonuspunkte sammeln, die ihr bei später gegen Poster, Sammelkarten, DVDs und Blu-rays eintauschen dürft.

Darum geht es in "The Assessment"

Die nahe, streng „optimierte“ und kontrollierte Zukunft: Elternschaft ist nur noch gestattet, wenn man sich zuvor einem akribischen, strengen Genehmigungsverfahren unterzieht. Auch Mia (Elizabeth Olsen) und ihr Ehemann Aaryan (Himesh Patel) haben einen Kinderwunschantrag eingereicht und müssen sich der Eignungsprüfung stellen. Daher begleitet die unnahbare, kühle Gutachterin Virginia (Alicia Vikander) das Paar sieben Tage lang auf Schritt und Tritt.

Dabei stellt sie Mia und Aaryan vor eine Reihe zermürbender Herausforderungen, bringt die Verliebten an ihre emotionalen Grenzen und rüttelt hemmungslos an den Grundfesten ihrer Beziehung. Das sorgt für Zweifel daran, welche Motive die Gutachterin eigentlich verfolgt und wie integer das System wirklich ist...

Stylische Nervenfolter mit Starbesetzung

Fenster, die an Gemälde von Piet Mondrian erinnern, Oscar-Gewinnerin Vikander im Gouvernanten-Look und Olsen & Patel, die bei ihrem Handeln von der Kamera genauso streng betrachtet werden wie von ihrer Gutachterin – ganz gleich, wie peinlich die Situation ausartet:

Dass Fleur Fortuné primär als Musikvideo-Regisseurin bekannt ist, lässt sich beim Anblick von „The Assessment“ nicht verleugnen. FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen fasste den Film daher als „stilsichere[n] Sci-Fi-Mindfuck, der vor allem als psychologisches Cringe-Experiment ganz hervorragend funktioniert“ zusammen. Dabei bedauert er zwar, dass der Film aufgrund des Epilogs keine offenen Fragen zulässt, obwohl sich gerade die Ungewissheit während Virginias Prüfung als fesselnd herausstellte.

Trotzdem genügte es für gute 3,5 von 5 Sternen – auch dank einer Dinner-Szene mit Minnie Driver, bei der die Hauptfiguren von einer anstrengenden, peinlichen Situation in die nächste schlittern. „Im Vergleich dazu ist selbst eure schlimmste Familienfeier mit besoffenen Onkeln und rassistischen Großvätern das reinste Zuckerschlecken“, verspricht Petersen.

Filmfans mit Fremdschamallergie halten also vielleicht besser Abstand. Oder sie trainieren ihre Fremdschamtoleranz vorab mit der Episode „Der Elternführerschein“ der genialen Satire-Sitcom „Die Dinos“, in der nicht etwa wollende Eltern geprüft werden, sondern Eltern, die in den Augen des Staats ihre Kinder nicht souverän genug bei Laune halten.

Als weniger unter die Gürtellinie gehende, trotzdem keinerlei Biss missen lassende Einstimmung auf „The Assessment“ geht die Folge der preisgekrönten 1990er-Jahre-Serie zweifelsohne durch. Und wer weiß, vielleicht spukte sie auch irgendwem aus dem dreiköpfigen Drehbuchteam (bestehend aus Dave Thomas, John Donnelly und Nell Garfath-Cox) als vage Inspirationsquelle im Hinterkopf herum?

Definitiv saurierstark geht es zumindest in unserem folgenden Heimkino-Tipp zu. Schließlich war der passioniert getrickste Abenteuerfilm eine der gedanklichen Vorlagen für Steven Spielbergs Mega-Blockbuster „Jurassic Park“:

Dieses Dino-Abenteuer war Vorbild für "Jurassic Park"– jetzt erscheint der Klassiker zum ersten Mal auf Blu-ray

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