"Fuck Jeff Bezos": Deftige "James Bond"-Absage für Amazon – und auch ein ganz heißer Kandidat scheint nun weniger Lust zu haben
Björn Becher
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Genauso spannend wie die Frage, wer den nächsten James Bond spielt, ist das Rätsel, wer überhaupt den kommenden Neustart der Reihe verantwortet. Dabei könnten manche Filmschaffende unter Führung von Amazon keine Lust mehr auf 007 haben.

Amazon MGM Studios

Mit unter anderem „Longlegs“ und der aktuell in den deutschen Kinos laufenden Stephen-King-Adaption „The Monkey“ machte sich Osgood Perkins einen Namen als Horror-Spezialist. Einige Fans können ihn sich aber auch gut in anderen Genres und sogar als nächsten James-Bond-Regisseur vorstellen. So wurde das bei einer Fragerunde auf Reddit an ihn herangetragen und man wollte wissen, ob er offen dafür wäre, einen 007-Film zu inszenieren. Doch Perkins‛ Antwort ist mehr als deutlich:

„Nein, weil Fuck Jeff Bezos“, stellte er klar, dass er keine Lust hat, für Online-Versandhändler Amazon und den Tech-Milliardär hinter dem Konzern zu arbeiten. Bekanntlich hat Amazon kürzlich die komplette Kontrolle über die legendäre Filmreihe um den Agenten mit der Lizenz zum Töten übernommen.

Nun wissen wir nicht, ob Osgood Perkins überhaupt irgendwie in Betracht gezogen worden ist oder es in Zukunft noch werden würde, um den Neustart der James-Bond-Reihe zu verantworten. Doch dass in Hollywood eine gewisse Skepsis aufgrund der Amazon-Kontrolle von 007 herrscht, macht auch eine diplomatischere Äußerung eines deutschen Regisseurs deutlich, der ziemlich sicher zum ganz engen Kandidatenkreis gehört:

Edward Berger über "James Bond": "Es ist jetzt etwas Anderes!"

Edward Berger gehört mit seinen zwei Oscar-Hits „Im Westen nichts Neues“ und „Konklave“ zu den gefragtesten Filmemachern in Hollywood – und wird schon seit Monaten als neuer Bond-Regisseur gehandelt. Angeblich soll er sich mit der langjährigen Rechteinhaberin und obersten 007-Chefin Barbara Broccoli auch getroffen haben, als sie noch für „Bond 26“ verantwortlich war. Er gilt daher zu den ganz heißen Kandidaten für die Regie.

Dem Branchenmagazin Variety erklärte Berger nun aber, dass mit dem Abgang von Broccoli eine neue Situation entstanden sei: „Barbara Broccoli ist nicht mehr dabei, und sie war das Herz dieses Projekts, also denke ich, dass es jetzt etwas Anderes ist.“ Er wisse daher nicht, ob er noch für den nächsten Bond-Film als Regisseur zur Verfügung stehen würde.

„Jetzt ist es eine andere Gleichung. Ich weiß nicht, wie die Zukunft aussieht. Ich werde darüber nachdenken, falls mich jemand anruft, aber Barbara war das Herzstück. Wenn sie nicht mehr dabei ist, ist es eine ganz andere Sache“, erklärte Berger weiter gegenüber Variety.

Als er früher auf die Gerüchte um seine Person angesprochen wurde, erklärte Berger übrigens noch, dass er „zu 100 Prozent“ interessiert sei. Das war zur Zeit der Kontrolle von Barbara Broccoli, klingt nun mit Amazon am Ruder aber deutlich zurückhaltender.

Amazon öffnet aber auch Türen – und das vielleicht für Christopher Nolan

Es gibt noch viel mehr Leute in Hollywood, welche die Kontrolle von Amazon über das Franchise skeptisch sehen. Das hat nicht nur damit zu tun, dass Amazon-Boss Jeff Bezos für viele eher die Charakteristika eines typischen 007-Bösewichts aufweist. Vor allem herrscht Skepsis darüber, wie der Online-Versandriese mit der Traditionsreihe umgehen wird.

Viele befürchten, dass Amazon das Kino-Event „James Bond“ verwässern wird, weil dem Konzern eher an dem hauseigenen Streamingdienst Prime Video gelegen ist. Auch Spin-offs wie Streaming-Serien stehen daher wohl zur Debatte. Schließlich müssen die angeblichen Milliarden-Ausgaben schnell wieder eingenommen werden.

Doch gleichzeitig machen zuletzt auch Gerüchte die Runde, dass gerade dank Amazon ein Traum vieler 007-Fans wahr werden könnte: ein „James Bond“-Abenteuer von Christopher Nolan. Der gefeierte Regisseur träumt schon lange davon, mal 007 zu inszenieren. Es soll auch in der Vergangenheit Gespräche gegeben haben, doch die scheiterten an einem Problem: Barbara Broccoli war sehr nah an der Produktion, mischte sich auch kreativ ein und hatte das letzte Wort über den finalen Film. Das war für Nolan, der auf den sogenannten „Final Cut“ besteht, ein No-Go.

Bei Amazon scheint die Lage nun anders zu sein. Dort hat man womöglich gar kein Interesse kreativ mitzumischen, sondern ist nur daran interessiert, dass die Zahlen am Ende stimmen. Daher machen schon Gerüchte die Runde, dass Amazon Nolan überzeugen will, einen oder sogar gleich mehrere 007-Filme zu machen. Eine Sache ist aber sicher: Mit dem „Oppenheimer“-Regisseur am Steuer müsste sich Amazon voll dem Kino-Erlebnis verschreiben.

Das neueste Gerücht: "Harry Potter"-Macher am Ruder

Das größte Problem bei Christopher Nolan ist aber nicht dessen Bestehen auf einen großen, exklusiven Kinostart: Der gefeierte Regisseur hat aktuell noch keine Zeit, denn er dreht noch sein Fantasy-Epos „The Odyssey“. Amazon müsste auf ihn warten – und das will man aufgrund der hohen Ausgaben, die zeitnah wieder eingenommen werden müssen, wohl nicht.

Stattdessen soll der starke Mann hinter der „Harry Potter“-Reihe das 007-Franchise auf Kurs bringen. Das besagt zumindest das neueste Gerücht. Als Regisseur könnte er dabei einen Mann mitbringen, der auch schon bei den Abenteuern des Zauberlehrlings ein entscheidendes Kapitel prägte. Mehr dazu gibt es im folgenden Artikel:

"James Bond"-Hammer: "Harry Potter"-Duo soll 007-Franchise übernehmen
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