Stoppt "Predator" bei 62 Minuten und 55 Sekunden: Hat dieser Söldner etwa selbstheilende Kräfte?
Sebastian Groß
Sebastian Groß
-Freier Autor
Manchmal fühlt er sich alt, weil er damals „The Big Lebowski“ oder „Matrix“ zum Kinostart gesehen hat. Andererseits konnte er damals „The Big Lebowski“ und „Matrix“ zum Kinostart sehen. Zum Glück behält er das für sich, außer jemand fragt ihn. Jetzt fragt ihn halt endlich.

Der Klassiker „Predator“ bietet so manches, das Erstaunen hervorruft – etwa ein unsichtbares Alien oder Arnold Schwarzeneggers legendärer Bizeps. Doch wirklich seltsam wird es, als Söldner Mac plötzlich über Selbstheilungskräfte zu verfügen scheint.

Ein außerirdischer Trophäenjäger, der sich nahezu unsichtbar machen kann und im südamerikanischen Dschungel auf eine schwer bewaffnete Söldnertruppe trifft, die von niemand Geringerem als Arnold Schwarzenegger angeführt wird – das klingt zunächst nach wildem Sci-Fi-Trash, ist aber in Wahrheit die Prämisse eines echten Klassikers: „Predator“ aus dem Jahr 1987.

Inszeniert von John McTiernan, der ein Jahr später mit „Stirb langsam“ das Actionkino revolutionieren sollte, entwickelte sich der Film schnell zu einem Meilenstein des Genres – düster, atmosphärisch dicht und spannungsgeladen bis zur letzten Minute.

Dabei war es keineswegs nur der muskelbepackte Cast, der „Predator“ zum Kultfilm machte, sondern auch die gekonnte Mischung aus knallharter Action, Horror und einem Hauch Science-Fiction. Der Film ist nicht nur Startpunkt eines langlebigen Franchise – der nächste Teil, „Predator: Badlands“, startet am 6. November 2025 in den deutschen Kinos – sondern auch ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass Schwarzenegger-Filme weit mehr sein können als reine Testosteron-Schauplätze.

Söldner Mac kann seinen Kopf anscheinend nachwachsen lassen

Doch bei aller handwerklichen Raffinesse: Ganz frei von Unstimmigkeiten ist auch dieses Meisterwerk nicht. Ein besonders auffälliger Moment hat dabei über die Jahre zahlreiche Fans ins Grübeln gebracht – und sorgt bis heute für Diskussionen in Foren und Kommentarspalten.

Es geht um jene Szene, in der Mac – gespielt von Bill Duke – im dichten Unterholz lauert und auf den Predator wartet. Die Spannung steigt, doch der Ziel-Laser erscheint plötzlich auf seiner eigenen Stirn, und kurz darauf feuert der außerirdische Jäger mit seinem Plasmacaster.

In der Einstellung scheint der Energiestrahl Mac direkt am Kopf zu treffen – mit einer Wucht, die auf eine verheerende Verletzung schließen lässt. Tatsächlich entsteht der Eindruck, als würde sein Schädel durchschlagen oder gar zerfetzt. Wenn man sich die Szene Bild für Bild ansieht, erkennt man sehr gut, dass von Macs Kopf eigentlich nichts übrig bleibt. In diesem Video könnt ihr euch nochmal selbst ein Bild davon machen:

Doch nur wenig später erblickt der zwielichtige Dillon (Carl Weathers, „Rocky“) den regungslosen Körper (im Film bei Minute 62 und 55 Sekunden) und überraschenderweise ist der Kopf nahezu unversehrt – und offenbar intakt genug, um vom Predator als Trophäe präpariert zu werden.

Ein klarer Schnittfehler? Ein Effekt, der anders gemeint war als er letztlich wirkt? Oder einfach ein klassisches Beispiel für filmische Dramaturgie, die auf visuelle Wucht setzt, selbst wenn die innere Logik darunter leidet? Was genau hinter dieser Inkonsistenz steckt, bleibt offen. Fest steht jedoch: Mac bleibt tot und auch kleine Patzer können den Status eines Films nicht mindern – erst recht nicht bei einem Genreklassiker wie „Predator“.

Übrigens stand Mac-Darsteller Bill Duke bereits 1985 gemeinsam mit Arnold Schwarzenegger vor der Kamera – in der bleihaltigen Actionorgie „Phantom Kommando“. Auch dort war für Dukes Figur kein Happy End vorgesehen. An sich kein allzu außergewöhnliches Detail – schließlich sind tödliche Konfrontationen in diesem Genre eher die Regel als die Ausnahme.

Wirklich spannend ist jedoch eine weniger bekannte Verbindung zwischen den beiden Filmen: „Predator“ und „Phantom Kommando“ waren ursprünglich einmal als zusammenhängende Projekte gedacht. Was es damit genau auf sich hat, erfahrt ihr im folgenden FILMSTARTS-Artikel:

"Schwarzenegger spielt dieselbe Figur": "Predator" ist in Wirklichkeit die geheime Fortsetzung zu einem anderen Arnie-Kracher!

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