Bereits vor rund zwei Monaten enthüllte die legendäre Kostümdesignerin Ruth E. Carter, dass ihre Arbeit an „Blood & Sinners“ eng mit ihrer Arbeit an „Blade“ verbunden war. Die zweifache Oscarpreisträgerin (für „Black Panther“ und „Black Panther 2“) verriet in der John Campea Show, dass sie an Bord von Marvels „Blade“ kam, als es mal die Idee war, den Film in den 1920er-Jahren anzusiedeln. Daher habe sie schon viel über Kostüme für den Film recherchiert. Doch das Projekt kam nicht voran.
Als Produzentin Zinzi Coogler sie eines Tages anrief und ihr „Blood & Sinners“als „Historienstück über Vampire“ pitchte, dachte Carter laut eigener Aussage sofort: „Okay, ich habe schon lange in diesem Bereich gelebt, weil ich ‚Blade‛ vorbereitete, aber ‚Blade‛ wird nicht passieren, also lass es mich hören.“
Ungenutzte "Blade"-Kostüme finden neues Leben in "Sinners"
Doch wie jetzt bekannt wurde, hat Carter damals die Verbindung zwischen den beiden Filmen etwas heruntergespielt. Sev Ohanian, der auch als Produzent an „Blood & Sinners“ beteiligt war, verriet bei ScreenCrush nämlich, dass Carters Vorarbeit für „Blade“ sie bei „Blood & Sinners“ gerettet habe. Denn nur so war ein zügiger Dreh überhaupt erst möglich.
Laut Ohanian hatte Carter schon so viel Vorarbeit für „Blade“ geleistet, dass sie „ein Lagerhaus voller historisch passender Kleidung“ hatte. Und das erwies sich als entscheidend: „Es hieß: ‚Yo, wir müssen diesen Film quasi morgen drehen.‘ Und Marvel war großzügig und freundlich genug, uns diese Kostüme im Grunde zum Einkaufspreis zu überlassen“, so der Produzent darüber, wie die Vorarbeit für den gescheiterten Marvel-Reboot von „Blade“ überhaupt erst „Blood & Sinners“ möglich machte. Schließlich dürfte die Produktion extrem viel Zeit und Geld gespart haben, die man sonst in das Finden oder Erstellen dieser Kostüme hätte verwenden müssen.
Die unendliche Geschichte hinter Marvels "Blade"-Reboot
Seit Jahren will Marvel eigentlich „Blade“ in die Kinos bringen. Seit 2011 hat das Studio die Rechte wieder und überlegt, wie man die Figur in das MCU einbauen kann. 2019 gab es dann die offizielle Ankündigung eines „Blade“-Kinofilms mit dem zweifachen Oscarpreisträger Mahershala Ali („Moonlight“, „Green Book“) in der Hauptrolle. In der Abspannszene von „Eternals“ 2021 wurde die Figur schon geteasert. Weil man damals sich aber noch nicht auf einen Look für den ikonischen Marvel-Anti-Helden festlegen wollte, ist er hier nur zu hören.
Realisiert wurde er auch bis heute nicht. Im September 2021 sollten eigentlich mal Dreharbeiten beginnen. Damals war es der Plan, den Film in den 1920er-Jahren anzusiedeln. Hierfür hat Carter die eingangs erwähnten Kostüme produzierte. Wenige Monate vorher wurde der Dreh aber erst einmal verschoben, dann ganz abgesagt. Mittlerweile hat das einst sogar für einen Kinostart im November 2023 terminierte MCU-Horror-Action-Abenteuer zahlreiche Entwicklungsprozesse durchlaufen. Mehrere Drehbuchautor*innen und Regisseure waren an Bord.
Für Marvels "Blade" sieht es weiter nicht gut aus
Aktuell geht es nicht wirklich voran. Von der 1920er-Jahre-Idee scheint man sich komplett verabschiedet zu haben, was sich daran zeigt, dass man bereit war, die Kostüme an „Blood & Sinners“ abzugeben. Offensichtlich benötigt man sie nicht mehr. Hauptdarsteller Ali hat kürzlich immerhin bekräftigt, dass er weiter „bereit“ sei, mit Dreharbeiten zu beginnen, sobald Marvel grünes Licht gibt. Ob es das zeitnah geben wird, ist fraglich.
„Blade“ schmort wohl in der sogenannten Produktionshölle. Marvel ist zwar, wie auch Beteuerungen von MCU-Boss Kevin Feige zeigen, nicht bereit, das Projekt endgültig aufzugeben. Gleichzeitig scheint man aber weiterhin nicht die zündende Idee zu haben, wie ein guter Film auszusehen hat und wo er sich ins MCU einfügen kann. Für Fans bedeutet das weiterhin Geduld zu haben – und immerhin können sie sich freuen, dass die „Blade“-Kostüme uns einen außergewöhnlichen und originellen Film wie „Blood & Sinners“ beschert haben.
Der ist jetzt die Kino-Überraschung des Jahres. In Nordamerika steht „Blood & Sinners“ mit sensationellen Einnahmen von über 278 Millionen Dollar sogar auf dem dritten Platz der Kino-Jahrescharts – übertroffen nur von „Ein Minecraft Film“ sowie „Lilo & Stitch“. Seit „Inception“ im Jahr 2010 spielte kein Film, der weder auf einer bekannten Marke noch einer real existierenden Persönlichkeit basiert, mehr so viel Geld an den US-Kinokassen ein.
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