Natürlich wird bei den Kino-Neustarts in dieser Woche vor allem ein Blockbuster alle anderen Filme überstrahlen: Mit „The Fantastic Four: First Steps“ startet der heißerwartete erste Film der sechsten MCU-Phase – der uns prompt in eine völlig andere Ecke des stetig wachsenden Marvel Cinematic Universe entführt und damit ermöglicht, dass das Comic-Spektakel komplett auf eigenen Beinen stehen kann und ohne MCU-Vorwissen funktioniert.
So landen wir hier in einer retrofuturistischen Parallelwelt, in der das titelgebende Superhelden-Team (Pedro Pascal, Vanessa Kirby, Joseph Quinn und Ebon Moss-Bachrach) bereits seit mehreren Jahren aktiv ist und von der Öffentlichkeit gefeiert wird. Doch nun bekommen sie es mit ihrer bislang größten Herausforderung zu tun: Der Weltenverschlinger Galactus (Ralph Ineson) droht, die Erde zu vernichten...

Und nach den bis dato mittelprächtigen bis grauenhaften versuchen, Marvels erste Familie auf die große Leinwand zu bringen, bekommen wir mit „First Steps“ endlich einen Auftritt, der den Comic-Ikonen würdig ist. FILMSTARTS-Redakteur und Fantastic-Four-Fan Björn Becher hat in seiner Kritik daher folgerichtig starke 4 von 5 Sternen verliehen und schreibt in seinem Fazit:
„,The Fantastic Four: First Steps‘ ist eine Frischzellenkur für das angeschlagene MCU und zugleich eine Rückbesinnung auf die Ursprünge der Superhelden-Comics. Matt Shakman gelingt [...] eine stimmige Kombination aus spektakulären Schauwerten und einem emotionalen Kern. Das Ergebnis ist voller Herzenswärme und geprägt von einem unerschütterlichen Optimismus, der so viel Spaß bereitet, dass es nicht weiter schwerfällt, über so manch liegengebliebene Chancen oder dramaturgische Unebenheit [...] wohlwollend hinwegzusehen.“
Noch sehenswerter: "The Life Of Chuck" und "Memoiren einer Schnecke"
Während Blockbuster-Fans in dieser Woche mit den Fantastischen Vier auf ihre Kosten kommen, können sich alle, die es lieber eine Nummer kleiner mögen, auf noch größere Highlights freuen. Da wäre zum einen die Stephen-King-Adaption „The Life Of Chuck“, die trotz der Vorlage des Grusel-Papstes und Horror-Experte Mike Flanagan („Doctor Sleep“, „Spuk in Hill House“) auf dem Regiestuhl aber alles andere als eine Schauergeschichte ist – und das, obwohl der Weltuntergang auch hier unmittelbar bevorzustehen scheint.

Inmitten dieser Endzeit-Stimmung fragen sich so manche, ob das Ganze etwas mit dem Buchhalter Chuck (Tom Hiddleston) zu tun hat, dessen Konterfei plötzlich in einer Stadt auf Plakaten und Werbetafeln auftaucht. Ein Blick in das bewegte Leben des passionierten Tänzers liefert hier womöglich mehr Aufschluss – und sorgt für „ein das Herz erwärmendes, erbauliches und vor allem lebensbejahendes Kinoerlebnis“, wie es in der 4,5 von 5 Sterne vergebenden Kritik von FILMSTARTS-Autor Oliver Kube heißt. Für uns ist „The Life Of Chuck“ nicht nur ein Wohlfühl-Meisterstück ohne jeden Kitsch, sondern auch eine der besten Stephen-King-Verfilmungen überhaupt. Einen Einblick liefert der Trailer:

Mindestens genauso zu Herzen geht aber auch der oscarnominierte Stop-Motion-Animationsfilm „Memoiren einer Schnecke“, für den Jochen Werner in seiner FILMSTARTS-Kritik ebenfalls hervorragende 4,5 von 5 Sternen gezückt hat. 15 Jahre nach seinem gefeierten Langfilm-Debüt „Mary & Max“ ist Regisseur und Autor Adam Eliot hier „einer der bewegendsten Filme des Jahres“ gelungen, „zum Bersten angefüllt mit Traurigkeit und melancholischer Schönheit“.

Erzählt wird die Geschichte der Zwillinge Grace (Stimme im Original: Sarah Snook) und Gilbert (Kodi Smit-McPhee), die nach dem Tod ihrer Eltern in einem Waisenhaus landen und später von unterschiedlichen Familien adoptiert werden. Während Grace bei einem wohlmeinenden Swingerpaar landet, gerät Gilbert in die Klauen von christlich-fundamentalistischen Apfelbauern, die Waisenkinder wie Sklaven für sich schuften lassen. Doch plant er bald, alles hinter sich zu lassen, um das Land zu Fuß zu durchqueren und wieder mit Grace vereint zu sein. Nachfolgend haben wir auch hier den Trailer für euch:

Abseits davon erblicken in dieser Woche außerdem noch das während des Zweiten Weltkrieges spielende Familien-Drama „Vermiglio“ (3,5 Sterne), das Biopic „Oxana - Mein Leben für Freiheit“ (2,5 Sterne) über FEMEN-Mitbegründerin Oxana Chatchko (Albina Korzh) und das auf ein jüngeres Publikum als „Memoiren einer Schnecke“ abzielende Animations-Abenteuer „Grand Prix Of Europe“ (1,5 Sterne) das Licht der deutschen Kinoleinwände.
Von diesen drei Titel ist „Vermiglio“ zweifellos der empfehlenswerteste. Einen Eindruck vom Film bekommt im folgenden Trailer:
